Zum Inhalt springen

Header

Video
Widerstand gegen Sparpläne
Aus Schweiz aktuell vom 22.10.2015.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 58 Sekunden.
Inhalt

Zentralschweiz Kanton Luzern will jährlich 110 Millionen sparen

Die Luzerner Regierung präsentiert für das nächste Jahr ein praktisch ausgeglichenes Budget. Gleichzeitig lanciert sie ein Sparpaket, das ab 2017 jährliche Einsparungen von 110 Millionen Franken bringen soll.

Im Kanton Luzern steigen trotz Sparmassnahmen die Ausgaben immer weiter. Die Einnahmen gehen hingegen zurück, für nächstes Jahr rechnet der Kanton mit 20 Millionen Franken Defizit. Diese Ausgangslage präsentierte der Luzerner Finanzdirektor Marcel Schwerzmann beim Vorstellen des Budgets 2016 des Kantons.

Weniger Geld wegen NFA

Insbesondere die Ausfälle durch Mindereinnahmen aus dem Nationalen Finanzausgleich, NFA oder das Wegfallen der Liegenschaftssteuer würden den Haushalt massiv belasten. In der Staatskasse fehlten deshalb 80 Millionen Franken, sagte die Regierung. Der Luzerner Finanzdirektor will deshalb nächstes Jahr weiter sparen.

2016 wird vor allem beim Personal gespart

Damit der Kanton Luzern fürs nächste Jahr auf ein einigermassen ausgeglichenes Budget kommt, soll beim Personal generell um 1 Prozent gespart werden. Im Gesundheits- und Sozialdepartement und teils im Kultur- und Bildungsdepartement sieht die Regierung gar Kürzungen von 5 Prozent vor. Entlassungen seien dabei nicht ausgeschlossen, sagte Schwerzmann.

Weiter wurden folgende Massnahmen präsentiert:

  • Schliessung der Fachklasse Grafik bis 2018: Einsparungen von insgesamt 1,6 Millionen Franken.
  • Höhere Lehrerpensen in den Gymnasien um ½ Lektion, bei der Berufs- und Weiterbildung und der Sonderschulen um 1 Lektion: Einsparungen von 2 Millionen Franken.
  • Verkürzung des Schuljahres um eine Woche bei den Gymnasien und der Berufs- und Weiterbildung: Sparpotential 4 Millionen Franken.
  • Die Luzerner Polizei führt täglich eine Patrouille weniger durch: Kürzungen um 1,4 Millionen Franken.
  • Kürzung der Prämienverbilligungen um 1,2 Millionen Franken.

Demo vor dem Finanzdepartement

Bereits vor der Budget-Präsentation wurde der Protest gegen die Sparmassnahmen sichtbar. Mit Kartonmasken verkleidete Demonstranten stellten vor dem Finanzdepartement symbolisch den «Kahlschlag der Regierung» dar: Sie fällten eine Tanne, an der Kugeln mit Aufschriften wie «Gesundheit», «Bildung» oder «Verkehr» baumelten.

Gestützt wurde die Aktion vom Gewerkschaftsbund und dem Luzerner Lehrerinnen- und Lehrerverband (LLV). Kaspar Bättig, der Geschäftsführer des LLV sagte: «Es braucht massiven Widerstand, das sind wir den Schülerinnen und Schülern und den Lehrpersonen schuldig. Es kann nicht sein, dass Bildung als hoher Wert dargestellt wird, man zugleich aber nicht bereit ist, die nötigen Kosten zu tragen.»

Déjà-Vu-Erlebnis bei den Sparideen

Auch die SP ist mit den Vorschlägen der Regierung uneins. Statt an allen Ecken und Enden Leistungen zu streichen, sei es an der Zeit, dass der Kanton Luzern endlich seine Steuerstrategie überdenke, heisst es in einer Mitteilung der Partei.

Auch die CVP ist unzufrieden. Die Regierung habe ein «konzeptloses Sammelsurium» präsentiert: «Uns irritiert, dass jetzt wieder Massnahmen zum Vorschein kommen, welche beim letzten Sparpaket verworfen wurden», sagte Fraktionspräsdentin Yvonne Hunkeler.

Mit den Sparvorschlägen einverstanden, zeigten sich einzig die SVP und die FDP.

Wo 330 Millionen gespart werden, ist noch offen

Was in das grosse Paket mit dem Namen «Konsolidierungsprogramm 17» gehört, das in den Jahren 2017-2019 Einsparungen von insgesamt 330 Millionen Franken bringen soll, ist noch nicht klar. Auch der Zeitpunkt der Veröffentlichung steht noch aus.

Die Regierung hat einzig kommuniziert, dass eine politische Begleitgruppe mit einbezogen werden soll.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel