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Luzernerin an der Spitze «Dieser Ritterorden hat nichts mit einem Geheimbund zu tun»

Donata Krethlow wird als erste Frau in Europa Statthalterin des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.

Bei der Bezeichnung Ritterorden denkt man vielleicht an eine Altherren-Vereinigung, die im Geheimauftrag der Kirche agiert. Und auch äusserlich befeuern die Mitglieder dieses Bild: schwarze und weisse Roben, spezielle Hüte, rotes Jerusalemkreuz auf weissem Grund.

Doch die Realität ist eine andere: Der Orden ist eine karitative Organisation, die Christen materiell und spirituell unterstützt.

Wir sind im Prinzip ein Verein, bei dem man als Katholikin oder Katholik dabei sein kann.
Autor: Donata Krethlow Schweizer Statthalterin des Ordens

«Wir helfen den Christen im Heiligen Land (vor allem in Israel und Palästina, Anmerkung SRF News), zum Beispiel mit dem Bau von Schulen oder Spitälern», erklärt Donata Krethlow.

Sie ist die neue Statthalterin des Ordens in der Schweiz und damit schreibt die 47-jährige Luzernerin Geschichte: Noch nie war eine Frau in Europa an der Spitze des Ordens. «Obwohl wir eine katholische Institution sind können Frauen bei uns Kaderpositionen übernehmen», erklärt Krethlow.

Audio
«Nur Männer werden zum Ritter geschlagen.»
aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 11.05.2018.
abspielen. Laufzeit 6 Minuten.

Frauen an der Spitze, aber trotzdem kein Ritterschlag? Das sei nun mal Tradition, wenn es um die Aufnahme in den Orden geht, erklärt Donata Krethlow diesen Widerspruch. Während Männer auf den Knien tatsächlich mit einem Schwert zum Ritter geschlagen werden, werden die Frauen investiert. Sie werden also mit einem feierlichen Akt in den Orden aufgenommen.

Und dieser Anlass, die sogennante Investitur, findet am Freitagabend und Samstag in Luzern statt. Es wird Gottesdienste in der Franziskaner- und der Hofkirche, sowie eine Prozession geben.

Die Geschichte des Ordens

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Legende: ZVG

Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem ist neben dem Malteser-Orden der einzige päpstlich anerkannte Ritterorden. Die Gründung geht auf das Jahr 1868 zurück, seine Wurzeln liegen aber im Pilgerwesen des Mittelalters. Der Orden setzt sich spirituell und materiell für Christen im Nahen Osten (hauptsächlich Isreal und Palästina) ein. 30'000 Mitglieder zählt die Organisation weltweit, in der Schweiz sind rund 380 Personen dabei. Die Schweizerische Statthalterei sammelt jährlich Spenden in der Höhe von rund einer halben Million Franken.

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