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«Eine Berufsfeuerwehr wäre ein gewaltiger Systemwechsel und würde sich nicht lohnen», sagt der Zuger Stadtrat Urs Raschle.
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 02.05.2019. Bild: zvg / Zuger Polizei
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Übung abgeblasen Die Stadt Zug bekommt keine Berufsfeuerwehr

  • Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Zug hat Mühe, neue Leute zu finden. Aktuell sind es knapp 140 Mitglieder – vor zehn Jahren waren es noch mehr als 180.
  • Eine Auslegeordnung hat nun gezeigt: Mit einer Berufsfeuerwehr könnte der Bestand zwar gesichert werden. Doch wäre das ein zu grosser Systemwechsel und wäre zu teuer.
  • Stadt und Feuerwehr versuchen nun mit anderen, auch aussergewöhnlichen Massnahmen, neue Leute für eine Mitarbeit zu motivieren.

Dass der Personalbestand der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Zug (FFZ) rückläufig ist, habe mehrere Gründe, sagt der zuständige Stadtrat Urs Raschle gegenüber Radio SRF: Einerseits lebten heute in Zug mehr Leute aus dem internationalen Umfeld – Leute, die keinen Kontakt zur Feuerwehrwelt hätten und eine andere Sprache sprechen, was in der Feuerwehr heikel werden könnte.

«Ausserdem entspricht es nicht mehr dem Zeitgeist, dass man einen Teil seiner Freizeit opfert, um anderen zu helfen und sie zu unterstützen», so Urs Raschle.

Leute, die sich in der städtischen Feuerwehr engagieren, sollen künftig einfacher zu einer städtischen Wohnung kommen.
Autor: Urs Raschle Stadtrat von Zug

Sein Departement hat deshalb in den letzten Monaten eine Auslegeordnung vorgenommen und mögliche Massnahmen ausgearbeitet, um den Feuerwehrbestand zu sichern. Urs Raschle: «Sehr schnell wurde klar: Mit einer Berufsfeuerwehr können wir das Problem nicht lösen.» Denn das wäre zu teuer. «Es wären gewaltige Kosten.» Damit sich eine Berufsfeuerwehr lohnen würde, bräuchte es laut Raschle jährlich etwa 1000 Einsätze.

Es gebe aber auch einen historischen Grund, der gegen eine Berufsfeuerwehr spreche. «Die Freiwillige Feuerwehr Zug ist ein Verein. Das ist schweizweit einzigartig. Daraus eine Berufsfeuerwehr zu machen, wäre ein gewaltiger Systemwechsel», so Urs Raschle weiter.

Wie also neue Leute gewinnen?

Um das Personalproblem zu lösen, habe die Stadt eine strategische Mehrjahresplanung vorgenommen. Am wichtigsten bleibe zwar die Mund-zu-Mund-Werbung. Zusätzlich wollen Stadt und Feuerwehr aber auch aktiver auf Sozialen Netzwerken im Internet unterwegs sein.

Wichtig sei ausserdem, die Vorteile einer Mitarbeit bei der FFZ herauszustreichen, so Stadtrat Urs Raschle: «Man zahlt keine Feuerwehrsteuer und kann beispielsweise eine kostenlose Ausbildung zum LKW-Fahrer oder Bootsfahrer machen.»

Neu sollen Feuerwehrleute ausserdem bei der Vergabe von städtischen Wohnungen mehr Möglichkeiten erhalten – durch bessere Information und nähere Begleitung. «Damit Leute, die sich in der städtischen Feuerwehr engagieren, einen Vorteil gegenüber anderen haben und auch in der Stadt wohnen können», sagt Urs Raschle.

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