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Einschätzung von Politologe Tobias Arnold zum Abschneiden der Schwyzer CVP
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 09.03.2020. Bild: Keystone
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Wahlen Kanton Schwyz Kann die Schwyzer CVP den Schwung aus Uri mitnehmen?

Bei den Urner Wahlen konnte die CVP Sitze dazugewinnen. Das könnte auch im Nachbarkanton gelingen, sagt der Urner Politologe Tobias Arnold.

Nach dem ersten Wahlgang am Sonntag besetzt die CVP neu 24 Sitze im 64-köpfigen Kantonsparlament, dem Landrat. Sie konnte zwei Sitze zulegen, auf Kosten von FDP (neu 17) und SVP (neu 14). Die SP (7) und die Grünen (2) konnten ihre Sitze halten. Noch ausstehend sind die zweiten Wahlgänge in Seedorf und Göschenen vom 19. April.

Nebst dem Erfolg im Landrat konnte die Urner CVP auch bei der Regierungswahl reüssieren: Ihr Kandidat Daniel Furrer verteidigte den frei gewordenen Sitz. Allerdings belegte Furrer den siebten Platz, hinter dem neuen SVP-Regierungsrat Christian Arnold.

Dass die Schwyzer CVP massiv Sitze gewinnt, damit rechne ich weniger.
Autor: Tobias Arnold Politologe

Nach den Wahlen ist bekanntlich vor den Wahlen. Was heute, am Tag nach der Urner Wahl, im doppelten Sinn gilt: Einerseits stellt sich die Frage, ob die CVP auch bei den Wahlen im Nachbarkanton Schwyz am 22. März ihre Sitzzahl steigern kann? Andererseits ist die Urner CVP gefordert, bis zu den nächsten Gesamterneuerungswahlen 2024 eine Frau als Regierungsratskandidatin aufzubauen – wie sich das unter anderem der Urner CVP-Bildungsdirektor Beat Jörg wünscht. Er werde nach dieser Legislatur sein Amt als Regierungsrat ablegen und wünsche sich eine Nachfolgerin.

Aber zurück zur ersten Frage: Kann die CVP Schwyz den Schwung aus Uri bei den kommenden Wahlen mitnehmen? Die Frage geht an den Urner Politologen Tobias Arnold vom Büro «Interface». Er sagt: «Ich denke, im Kanton Schwyz wird weiterhin die SVP die stärkste Partei bleiben.» Betrachte man allerdings den nationalen Trend, so könne es sein, dass die SVP Schwyz ein paar Sitze an die CVP verliere. «Dass aber die Schwyzer CVP massiv Sitze gewinnt, damit rechne ich weniger», so Tobias Arnold weiter.

Dass die SVP im Kanton Uri nicht gleich stark ist, wie im Kanton Schwyz ist interessant und überraschend zugleich - ticken die beiden Kantone doch politisch sehr ähnlich.
Autor: Tobias Arnold Politologe

Im Kanton Uri konnte die CVP ihren Vorsprung in den letzten Jahren halten. Ganz anders im Kanton Schwyz: Dort hat die CVP bei den letzten Wahlen 2016 noch 27 Sitze im Kantonsrat vereint – 1980 waren es noch 53 gewesen. Zum Vergleich: Die SVP steigerte im gleichen Zeitraum ihre Sitzzahl von 3 auf 33 und ist seit 2008 die stärkste Fraktion im 100-köpfigen Parlament.

Dass die SVP zwar im Kanton Schwyz die CVP überholt hat, im Kanton Uri aber nicht, dafür sieht Politologe Tobias Arnold keine eindeutige Ursache: «Generell hat die CVP in der Zentralschweiz den konservativen Rand der Partei eingenommen. Gerade im Kanton Uri war dies wahrscheinlich ein Grund, weshalb die rechts-konservative Wählerschicht lange genügend zufrieden war mit der CVP und es eigentlich keine SVP brauchte.»

Entsprechend konnte sich dort die SVP erst mit der Zeit etablieren, so Arnold weiter. «Das kann ein Grund sein, weshalb die SVP im Kanton Uri nicht gleich stark ist, wie im Kanton Schwyz. Gleichzeitig ist diese Tatsache auch interessant und überraschend: Denn bei Abstimmungen zeigt sich, dass die beiden Kantone politisch sehr ähnlich ticken.»

Tobias Arnold zur Urner CVP und die Frauenfrage

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Legende: www.interface-pol.ch

Dass es der Urner CVP gelingt, in vier Jahren wieder eine Frau in die Regierung zu bringen, müsse die Partei sich auf zwei Punkte fokussieren, sagt Politologe Tobias Arnold: Bereits jetzt Gespräche mit möglichen Kandidatinnen führen und Männer davon überzeugen, umzudenken. «Wenn man eine Frau in der Regierung will, muss auch der eine oder andere Mann seine Interessen zurückstellen.»

Darauf entgegnet Flavio Gisler, Präsident der CVP Uri: Natürlich habe für die Partei die Frauenfrage grosse Bedeutung. Allerdings dürfe dies nicht so weit gehen, dass einem Mann bloss aufgrund seines Geschlechts eine Kandidatur verboten werde. Denn letztlich habe jede und jeder das Recht, sich zur Verfügung zu stellen. Die abschliessende Nomination liege traditionsgemäss bei der Parteibasis.

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