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Zentralschweiz Wintersportler sind tödliche Gefahr für Schneehasen

Wintersportler, die ins Revier des alpinen Schneehasen eindringen, gefährden das Überleben der Tiere. Zu diesem Schluss kommt eine Pionierstudie des Natur- und Tierparks Goldau im Kanton Schwyz. Wildtierökologen fordern deshalb Massnahmen von den Kantonen und vom Bund.

Der Schneehase lebt in den Alpen auf über 1300 Metern über Meer

in kargen Verhältnissen und ist ein Überlebenskünstler. Unvorhersehbare Ereignisse wie Freeridefahrer würden für die Tiere aber übermässigen Stress bedeuten. Sie hätten einen negativen Einfluss auf die Energiebilanz, erklärte der deutsche

Wildtierökologe Maik Rehnus am Dienstag an einer Medienkonferenz in Goldau.

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Die Schneehasen leiden unter dem Tourismus in den Bergen (Marlies Zehnder, 12.02.2013)
04:12 min
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Maik Rehnus und sein Forscherteam untersuchten in einer mehrmonatigen Schneehasen-Studie in der freien Wildbahn und im Natur- und Tierpark Goldau Kotproben auf die Konzentration von Stresshormonen. In Gebieten mit starker touristischer Nutzung fand sich in den Kotproben eine erhöhte  Stresshormonkonzentration.

Bund soll Lebensräume der Schneehasen schützen

Der Schneehase stehe vor einer ungewissen Zukunft, sagte der Forscher. Genaue Zahlen zur Population in der Schweiz gebe es nicht, doch der zunehmende Bergtourismus, das rücksichtslose Verhalten einzelner Skifahrer und Wanderer sowie die Klimaerwärmung würden keine positive Prognose zulassen.

Das Team unter dem Wildtierökologen Maik Rehnus fordert nun vom Bundesamt für Umwelt und den Kantonen Massnahmen zum Schutz des Lebensraums der Schneehasen. Rehnus schlägt vor, Schneehasengebiete in bestehende Kampagnen zum Schutz von Wildtieren aufzunehmen.

Gestresste Wilditiere brauchen mehr Futter

Für das Forschungsprojekt wurden im Tierpark in Goldau ausserhalb des Besucherbereichs sechs Schneehasen zwischen Oktober 2011 und Februar 2012 in Einzelgehegen gehalten. Um die Auswirkungen von Stress beobachten zu können, konfrontierten die Forscher ausgewählte Hasen mit Hunden und Papierdrachen.

Die gestressten Tiere änderten dabei ihr natürliches Verhalten. Sie wechselten öfter ihre Verstecke, assen seltener ihren eigenen Kot für die Energieverwertung und hatten weniger Ruhezeit. Dadurch waren die Tiere auf deutlich mehr Futter angewiesen als üblich.

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