- Am vergangenen Wochenende tötete ein 38-jähriger Mann im thurgauischen Eschenz seine beiden Kinder und anschliessend sich selbst.
- Der Mann hatte mit seiner Familie früher im Kanton Schaffhausen gewohnt und war den Behörden bekannt.
- So hatte der Familienvater bereits im Oktober 2019 damit gedroht, sich und die Kinder umzubringen.
- Laut dem Schaffhauser Justizdirektor Ernst Landolt war die Tat in Eschenz aber nicht vorhersehbar gewesen.
Wie der oberste Schaffhauser Staatsanwalt Peter Sticher an der Medienkonferenz ausführte, hatte sich die Ehefrau des Beschuldigten im letzten Oktober an die Polizei in Stein am Rhein gewandt: Ihr Mann habe damit gedroht, sich und seine Kinder umzubringen. Polizisten verhafteten den Beschuldigten und verfügten eine Wegweisung aus der Wohnung.
Der Mann wurde daraufhin in einer Klinik psychiatrisch abgeklärt. Er wurde allerdings nach drei Tagen wieder entlassen, denn es hätten sich keine Anzeichen einer Selbst- oder Fremdgefährdung gezeigt. Im November 2019 stellte die Ehefrau des Mannes ein Eheschutzgesuch am Kantonsgericht Schaffhausen. Laut Andreas Textor, Vizepräsident des Kantonsgerichtes, ist dies üblich. Die Ehegatten hätten sich vor Gericht über die Kinderbetreuung geeinigt, so Textor.
KESB war involviert
Im Frühling 2020 kontaktierte die Mutter schliesslich die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde Schaffhausen (KESB) und meldete einen Konflikt in Zusammenhang mit der Trennung. «Wir hatten daraufhin regelmässig Kontakt mit der Mutter und haben weitere Abklärungen gemacht», sagte die Schaffhauser KESB-Präsidentin Christine Thommen.
Es habe keine Anhaltspunkte gegeben, dass die Kinder durch den Vater gefährdet sein könnten. Der Schaffhauser Justizdirektor Ernst Landolt betonte an der Medienkonferenz, die involvierten Schaffhauser Behörden hätten zu jeder Zeit korrekt gehandelt. «Die Tat war nicht vorhersehbar», so Landolt.