- Am zweiten Tag der Debatte genehmigt das Parlament das Budget einstimmig.
- Auch die SVP, die zusammen mit der FDP den Steuerfuss um zwei Prozentpunkte senken wollte, stimmt dem Budget zu.
- Das bereinigte Budget schliesst mit einem kleinen Defizit von 115'000 Franken ab. Der ursprüngliche Entwurf des Stadtrats sah noch einen Überschuss von zwei Millionen vor. Aufgrund eines Beschlusses des Parlaments noch vor der Budgetdebatte rutschte das Budget in die roten Zahlen ab.
Finanzvorsteherin Yvonne Beutler freute sich vor allem darüber, dass der Grosse Gemeinderat das Budget einstimmig genehmigte, wie sie nach der Debatte im Interview mit dem Regionaljournal sagte.
SRF: Wie erklären Sie sich, dass die Budgetdebatte diesmal so harmonisch verlief?
Yvonne Beutler: Das Parlament anerkannte, dass die beiden Sanierungsprogramme des Stadtrates erfolgreich sind. Das führte zu einer Entspannung.
SRF: SVP und FDP wollten den Steuerfuss senken, um Winterthur für Zuzüger attraktiver zu machen. Weshalb wehrten Sie sich dagegen?
Beutler: Im Vergleich mit allen grösseren Städten der Schweiz ist Winterthur schon heute attraktiv.
Wir werden grosse Defizite haben.
SRF: Beim Auftakt der Budgetdebatte vor einer Woche warnten Sie vor einem Hurrikan, der nach 2017 auf Winterthur zukommt. Was wollen Sie dagegen tun?
Beutler: Wir werden tatsächlich grosse Defizite haben, wenn die Unternehmenssteuerreform III kommt und der Kanton Zürich sein Sparprogramm durchzieht. Ich mache mir viele Gedanken, was zu tun ist. Im Moment ist es aber noch zu früh, darüber zu sprechen.
SRF: Gibt es eine andere Möglichkeit als ein weiteres Sparpaket?
Beutler: Unsere Möglichkeiten als Stadt sind tatsächlich eingeschränkt. Wir können nicht einfach unsere Schule nach Indien auslagern, weil dort die Löhne für Lehrer tiefer sind. Wenn tatsächlich weiter gespart wird, muss der Gemeinderat Farbe bekennen und sagen, welche Leistungen gestrichen werden.