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Bild 1 von 5. Braumeister Urs Rüegg ist bereits lange mit der Brauerei Baar verbunden. Bereits der Vater des 38-Jährigen war Braumeister im Baarer Familienbetrieb. «Wir haben in einer Personalwohnung auf dem Gelände gewohnt.» Deshalb sei schon früh klar gewesen, dass er Braumeister werden würde. Bildquelle: SRF/Christian Oechslin.
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Bild 2 von 5. Im Sudhaus wird das Bier gebraut. In den Kupferkesseln sieht das Bier noch aus wie ein Getreidebrei. «Es riecht wie Ovomaltine, weil die Grundkonsistenz der Ovomaltine ist auch Gerstenmalz, wie beim Bier», erklärt Urs Rüegg. Bildquelle: SRF/Christian Oechslin.
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Bild 3 von 5. Im Gärkeller arbeitet die Hefe im Bier, das in offenen Bottichen hier zwischengelagert wird. «Hier sieht man, dass wir schon seit mehr als 100 Jahren Craft-Bier machen», sagt Urs Rüegg. Als Braumeister könne er bereits mit der Nase beurteilen, wie es «seiner» Hefe gehe. «Die erste Kontrolle mache ich mit Nase, Augen und Gaumen.». Bildquelle: SRF/Christian Oechslin.
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Bild 4 von 5. Die Mehrwegflaschen in der Brauerei werden zuerst mit einer Maschine gereinigt. Dabei wird auch kontrolliert, ob die Flaschen beschädigt oder unbrauchbar sind. «Manche Flaschen sind länger im Umlauf als ich alt bin», sagt Urs Rüegg. Bildquelle: SRF/Christian Oechslin.
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Bild 5 von 5. In der Abfüllanlage wird heute Lagerbier abgefüllt. Der aktuelle Sud ergibt rund 10'000 Flaschen. In der aktuellen Woche wurden bisher rund 100'000 Flaschen abgefüllt - 20 verschiedene Sorten Bier. Auch für andere Brauereien, die keine Abfüllanlage haben, arbeitet die Brauerei Baar. Bildquelle: SRF/Christian Oechslin.
SRF News: Carmen Wyss, Sie sind Schweizer Bier-Sommelière, die regionalen Biere und die so genannten Craft-Biere sind aktuell im Trend, welche Gründe gibt es?
Carmen Wyss: Der regionale Aspekt ist sicher ein wichtiger Grund. Das ist ein Trend, den man generell feststellt: zurück zur Regionalität. Es hat vielleicht auch damit zu tun, dass viele grosse Player im Markt präsent sind und viele Leute sich sagen, ich will mein eigenes Bier, ich will mein Nischenbier und da setze ich mich dafür ein.
Es gibt immer mehr kleine und mittlere Brauereien. Rund 1000 sind es in der Schweiz. Haben diese alle eine Chance zum Überleben?
Es hängt davon ab, welche Ziele man verfolgt. Wenn man sich sagt, ich braue für den Eigengebrauch, dann glaube ich daran. Wenn man aber das Ziel hat, das Bier massenfähig zu machen, in den Detailhandel zu kommen, dann glaube ich nicht an ein Überleben. Dies, weil es eine Logistik dahinter braucht. Das ist mit Manpower verbunden, und das können sich nicht alle leisten.
Da werden einige von diesen Brauereien, die jetzt aufgekommen sind, wieder verschwinden?
Meiner persönlichen Meinung nach ja. Ausser, man sagt sich, das ist mein Hobby, meine Herzensangelegenheit, meine Passion. Dann kann ich mir durchaus vorstellen, dass die Zahl der Brauereien sogar noch weiter wächst.
Heute hat die IG unabhängige Schweizer Brauereien ein Zeichen setzen wollen. Diese Brauer sagen, sie seien eigentliche Craft-Beer-Brauer und wollen sich damit von den grossen industriellen Massenbier-Produzenten abheben. Wenn man in mittelgrossen Brauereien vorbeischaut, sieht es dort aber doch schon ziemlich industriell aus, oder?
Ja, das finde ich auch. Zum Teil produzieren sie schon sehr viele Hektoliter von diesen Biersorten, die sie herstellen.
Sie haben einfach vielleicht klein angefangen, als Craft-Beer mit einem speziellen Geschmacksprofil und haben sich dann weiterentwickelt. Sie haben auch ihre Fangemeinde aufbauen können und hatten dadurch mehr Absatz. So sind sie vom Nischenbier auch zum massenfähigen Bier geworden.