SRF News: Wie viel Thurgau steckt in Äpfeln, wie viel St. Gallen in der Olma-Bratwurst?
Frank Burose: Der Apfel kommt ursprünglich aus Asien, ist also keine Erfindung des Thurgaus. Und das Fleisch und die Viehzucht hatten ihren Ursprung vor 10'000 Jahren im fruchtbaren Halbmond, wo die heutigen Länder Israel, Syrien, Libanon und Irak sind – genauso wie der Ackerbau.
Wie entsteht ein regionales Produkt?
Die Produktinnovationen und letzten Prozessschritte sind dann in Europa entstanden. Die Leute haben vor Ort den Rohstoff genommen und ihn so verändert, dass sie damit je nach Klima arbeiten konnten. So gehören die heute bekannten Produkte schon zur Ostschweiz und darauf kann diese stolz sein.
Gibt es neue Innovationen in der Pipeline?
Nicht spezifisch in der Ostschweiz, aber man diskutiert schweizweit darüber, wieder Schnecken zu essen. Erste Produktionen gibt es. Auch wird bereits Schweizer Soja angepflanzt und werden Insekten gezüchtet. Zudem stehen Holz, Baumrinde oder Erde als Nahrungsquelle zur Diskussion.
Das Gespräch führte Rebecca Dütschler.