SRF: Sandro Lunin, was geht ihnen nun, am Ende ihrer Zeit in Zürich, durch den Kopf?
Sandro Lunin: Es geht mir durch den Kopf, dass es eine sehr intensive und spannende Zeit war, und dass es ein sehr grosses Glück war, dass ich dieses Festival über eine so lange Zeit leiten durfte.
Wurde das Theater politischer?
Das politische Theater interessiert mich und wir haben viel mit Produktionen aus Ländern in Krisengebieten gearbeitet, wo die Lage sozial und politisch instabil ist, wo es grosse Gegensätze zischen Arm und Reich gibt.
Diese Gegensätze zwischen Arm und Reich – wurden die in Zürich auf der Landiwiese nicht noch besonders deutlich?
Ja. Es kamen Leute, die persönlich von der Situation in ihrem Land betroffen waren. Diese Leute mussten dann auch wieder zurück. Das war nicht einfach. Aber auch für sie gab es hier spannende Begegnungen, bevor sie dann wieder zurück mussten.
Und nun: Sind sie etwas wehmütig?
Natürlich. Hier kann man nicht ohne Wehmut gehen. Als Besucher werde ich es mir aber nicht nehmen lassen, auch in Zukunft wieder ans Spektakel zu kommen.
(kueh; Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17.30 Uhr)