Herbert Billing leistete in seiner Amtszeit als oberster Naturschützer des Kantons Schaffhausen viel Aufbauarbeit. 1991, als er anfing, gab es seinen Posten in dieser Form noch gar nicht. Unterdessen konnte er als Chef des Naturschutzamtes mit seinen Leuten viel erreichen: unzählige Schutzgebiete sind revitalisiert, Dutzende neue Weiher entstanden und kilometerweise Hecken gepflanzt.
Im Kanton Schaffhausen finden sich noch gute Bestände an Tier- und Pflanzenarten, die sonst im Mittelland praktisch ausgestorben sind.
Vor allem bei den Bauern musste Billing in seiner Anfangszeit viel Überzeugungsarbeit leisten, wie er im Interview mit dem «Regionaljournal» rückblickend erzählt: «Beim Naturschutz geht es halt manchmal nicht ohne rote Köpfe.» Bei den allermeisten Projekten sei es aber gelungen, eine Lösung zu finden, von der alle Beteiligten profitierten. Heute bezeichnet Billing die Zusammenarbeit mit den Bauern und das gegenseitige Vertrauen als sehr gut.
Das beste Beispiel dafür seien die ökologischen Ausgleichsflächen im Klettgau. In einem Gebiet das landwirtschaftlich intensiv genutzt werde, ist ein Lebensraum für selten gewordene Vögel entstanden. «Hier brüten heute wieder Grauammern und Schwarzkehlchen. Ornithologen aus der ganzen Schweiz reisen deswegen zu uns», freut sich Billing. Und im Eschheimertal gebe es dank der Renaturierung des dortigen Weihers jeweils im Frühling laute Laubfrosch-Konzerte, wie er sie seit seiner Jugend nicht mehr gehört habe.
(Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17:30 Uhr)