Das Schächental muss sich auf eine Welle der Abwanderung gefasst machen. Zu diesem Schluss kommt ein Bericht der Urner Regierung aus dem Jahr 2016. Darin wird bis 2030 ein Bevölkerungsrückgang von 18 Prozent prognostiziert. Was sind die Gründe? Was fehlt im Urner Seitental? Das wollen wir auf unserer Velotour herausfinden.
In Unterschächen angekommen, erzählen uns Leute im Dorf vom Gegenteil. Und auch zwei junge Unterschächner, mit denen wir verabredet sind, haben nicht vor, ihre Heimat zu verlassen. Beide heissen Arnold wie viele im Tal, sind aber nicht miteinander verwandt. Und beide schwärmen vom Leben in Unterschächen.
Der 26-jährige Metallbauer Jonas Arnold ist in Unterschächen aufgewachsen und lebt noch heute dort, mittlerweile mit seiner Freundin: «Wegziehen ist bei mir kein Thema. Mir gefällt es hier und es fehlt mir an nichts.» Im Dorf mit seinen gut 700 Einwohnerinnen und Einwohnern engagiert er sich im Jugendverein, der ein breites Angebot für auf die Beine stellt.
Auch Flavia Arnold will nichts von Abwanderung wissen. Die 19-jährige Fachfrau Betreuung arbeitet in Altdorf in einem Wohnheim, und auch sie setzt sich als Scharleiterin der Jubla Spiringen für ein lebendiges Schächental ein.
Die beiden jungen Leute orten aber ein Problem: Es gebe nicht genügend Wohnungen im Dorf. Und sie betonen, es sei entscheidend, dass der Kanton Uri auf keinen Fall das Angebot, zum Beispiel beim öffentlichen Verkehr, abbaue.
SRF 1, Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr