Luzern diskutiert zurzeit darüber, die Hunderten von Reisecars mit Tagestouristen aus dem Stadtzentrum und der Ladenmeile am Schwanenplatz zu verbannen. Sie müssten auf der Allmend parkieren. In die gleiche Richtung denkt die Stadtberner Tourismusorganisation Bern-welcome: Touristenbusse, die am Bärengraben halten mit Passagieren, die ein paar Bilder schiessen und nach 20 Minuten weiterfahren, seien nutzlos, sagte Präsident Marcel Brülhart bereits Anfangs Jahr.
Was will Luzern mit Touristen-Cars?
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Der Stadtrat von Luzern favorisiert eine Car-Parkierung auf der Luzerner Allmend in der Nähe des Fussballstadions. Die Touristen sollen dann mit der S-Bahn ins Stadtzentrum fahren.
Die Stadt Luzern will eine Testplanung durchführen, wie sich die Touristenströme mit dieser Lösung durch den Bahnhof Luzern leiten lassen würden. Gleichzeitig sagt der Stadtrat, dass sich die Parkierung auf der Allmend allenfalls kombinieren lassen würde mit einem unterirdischen Parkhaus im Stadtzentrum.
Private Projekte geben zu reden
Für ein solches Parkhaus in der Stadt gibt es bereits zwei private Projekte. Eine Gruppe rund um den Luzerner Architekten Marc Syfrig hat Pläne für ein Parkhaus unter dem Schweizerhofquai erarbeitet. Die Parking Musegg AG ihrerseits will ein Parkhaus im Musegghügel realisieren.
Dieses Projekt erlitt im Stadtparlament jedoch einen Dämpfer: Das Parlament beschloss, dass das Projekt nicht weiterverfolgt werden solle. Eine Initiative verlangt nun jedoch, dass die Pläne für ein Parking Musegg wieder aufgenommen werden sollen.
Ausserdem wird in Luzern ein Metro-Projekt diskutiert. Dieses private Projekt sieht ein grosses Parkhaus für Cars in Ibach am Stadtrand vor. Von diesem Parkhaus aus sollen die Touristen mit einer Metro an den Schwanenplatz gelangen.
Die Geschäftsleute vorab in Luzern, die mit den Touristen gute Geschäfte machen, sind allerdings entsetzt. Wenn die Cars nicht im Zentrum halten können, seien diese Kunden weg. Profitieren würden andere – vor allem Interlaken. Weil die Touroperators dorthin fahren, wo man ihnen das Leben nicht schwer macht.
Interlaken sieht noch Kapazität für neue Car-Gäste
Interlaken-Tourismus würde neue Gäste sicher nicht vertreiben. Und die Geschäftswelt vor allem an der Tourismusmeile Höheweg will auf allfällige «Car-Flüchtlinge» aus Luzern und Bern keinesfalls verzichten. Die Kapazität sei da, ohne dass es ein Durcheinander gebe. «Die Car-Touristen sind überlebenswichtig», bringen es Uhren-Unternehmer Jürg Kirchhofer und andere Geschäftsleute auf den Punkt.
Allerdings gibt es auch skeptische Stimmen. Und eine Gemeinde, die das Ganze im Auge behalten muss. «Wir haben jetzt ein labiles Gleichgewicht in der Stimmung der Bevölkerung. Aber doppelt so viele Cars, da würde es wohl kritisch», sagt Gemeindepräsident Urs Graf.
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