Die aktuelle Klimadebatte wirkt sich auch auf das Reiseverhalten aus: Zwar verzeichnet der Euroairport steigende Passagier-Zahlen. Aber daneben können auch Reisen mit Nachtzügen, vor einigen Jahren eigentlich totgesagt, wieder deutlich zulegen. So sind beispielsweise Verbindungen von Basel nach Hamburg oder Berlin an den Wochenenden bis Ende Oktober praktisch ausgebucht. Das bestätigen die SBB und das auf Zugsreisen spezialisierte Reiseunternehmen Railtours Suisse. «Selbst unter der Woche sind diese beiden Destinationen sehr gut belegt», sagt SBB-Mediensprecher Reto Schärli.
Selbst unter der Woche sind die Nachtzüge nach Berlin und Hamburg sehr gut belegt.
In Zusammenarbeit mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), welche diese Züge betreiben, versuche man deshalb, dem erhöhten Angebot Rechnung zu tragen. Mehr Züge seien zwar bestellt, sagt Reto Schärli, aber es dauere noch einige Zeit, bis sie auch eintreffen würden: «So lange versuchen wir, mit dem bestehenden Angebot auszukommen.»
Basel soll «Kompetenzzentrum» werden
Basel-Stadt solle sich hier stärker auf der politischen Ebene engagieren. Das finden der grüne Grossrat Raphael Fuhrer und 13 Mitunterzeichnerinnen und -unterzeichner eines Vorstosses an die Regierung. Zum Beispiel mit der Schaffung eines «Kompetenzzentrums».
Es gäbe viele Zugsverbindungen, die vor Basel endeten und ohne grossen Aufwand verlängert werden könnten, findet Raphael Fuhrer. Zum Beispiel die TGV-Züge aus dem Benelux-Raum, die in Mulhouse endeten - statt eben in Basel.
Die Regierung will allerdings davon nichts wissen. Sie setze sich schon jetzt für bessere internationale Zugsverbindungen ab Basel ein - nicht nur in der Nacht.