Rund um die Kampfwahlen für das Gemeindepräsidium in St. Moritz wurde in den letzten Wochen viel über die zukünftige Nutzung der maroden Reithalle gesprochen. Nun mitten in der heissen Phase des Wahlkampfes präsentiert die Interessensgemeinschaft ArtSud um Initiant Alf Bolt Pläne für die Halle.
Die Reithalle soll ein Kulturzentrum werden. Auch ein Restaurant soll betrieben werden. Am Donnerstag hat der Unternehmer und Künstler Alf Bolt den Medien ein entsprechendes Konzept vorgestellt. «Wir wollen ein Zentrum für Theater, Kunst, Musik und andere Kulturproduktionen sein. Das Zentrum soll das ganze Jahr geöffnet sein», erklärt Bolt. Er möchte das Projekt zu einem grossen Teil aus öffentlichen Geldern finanzieren. Wie hoch die Kosten für den Betrieb wären, bleibt vorläufig offen.
Versteckter Wahlkampf?
Nachdem im August das Projekt für eine Eventhalle in der Reithalle gescheitert ist, hatte die Gemeinde angekündigt nächstes Jahr ein neues Nutzungskonzept vorzustellen. «Das ist zu spät», sagt Bolt. Und deshalb sei die IG ArtSud auch an die Öffentlichkeit gelangt.
Wird hier nicht einfach ein versteckter Wahlkampf betrieben? «Mit Wahlkampf hat das nichts zu tun», sagt Initiant Alf Bolt dezidiert. «Ich wohne in Celerina, darf also nicht wählen in St. Moritz, und auch wenn ich könnte würde ich meinen Wahlzettel leer einlegen».
Überraschte Kandidaten
Auch die Kandidaten selber winken auf Anfrage des Regionaljournals von Radio SRF ab. Christian Jenny sagt, er kenne Alf Bolt nicht persönlich, und er habe nichts mit diesem Projekt zu tun. Auch der amtierende Gemeindepräsident Sig Asprion ist überrascht. Man habe nichts gewusst, aber man werde diese Ideen in die weitere Planung für die Reithalle einfliessen lassen.