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Rentner am Steuer Gratis-U-Abo gegen Fahrausweis

In Allschwil will die SP erreichen, dass Seniorinnen und Senioren ihren Fahrausweis freiwillig abgeben.

Wer mit 75 immer noch Auto fährt, muss in der Schweiz alle zwei Jahre zur ärztlichen Kontrolle. Aber schon früher kann es riskant sein, am Steuer zu sitzen, findet der Allschwiler SP-Einwohnerrat Niklaus Morat. Er fordert darum den Gemeinderat auf zu prüfen, wie die Gemeinde Seniorinnen und Senioren belohnen könnte, die ihren Fahrausweis früher abgeben.

Geschenktes U-Abo als Anreiz

Konkret schlägt er vor, dass diese Senioren ab dem 70. Lebensjahres gratis einmalig ein U-Abo erhalten, wenn sie das «Billet» freiwillig zurück geben. «Das würde für mehr Sicherheit auf der Strasse sorgen», ist Morat überzeugt. Er spreche aus Erfahrung: Als Tramchauffeur erlebe er immer wieder brenzlige Situationen mit betagten Autofahrern.

SVP-Fraktionschef Florian Spiegel glaubt hingegen nicht an die Wirkung eines solchen Anreizes. Zudem findet er, eine solche Belohnung sei «unfair all denen gegenüber, die schon vor Jahren auf das Autofahren verzichtet oder den Fahrausweis schon mit 60 abgegeben haben.

Freundlichkeit statt Gesetzestext

Der Verzicht auf den Fahrausweis ist auch bei der Motorfahrzeugkontrolle Baselland ein Thema. Die Behörde stand unlängst in der Kritik, weil sie den Leuten, die diesen Schritt von sich aus machten, ein ziemlich trockenes Bestätigungsschreiben schickte. Darin teilte sie diesen Leuten mit, dass die freiwillige Abgabe einem Fahrausweisentzug gleichzusetzen sei.

Dies wolle man nun ändern und freundlichere Töne anschlagen, sagt der Leiter der Motorfahrzeugkontrolle Baselland, Pascal Donati: «Wir wollen die freiwillige Abgabe verdanken. Es ist schon etwas hart, wenn in dem Schreiben als Erstes gleich der Gesetzestext kommt», gibt er zu.

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