SRF News: Renzo Simoni, viele Arbeiter nahmen Steine aus dem Gotthard-Massiv mit als Souvenir. Sie auch?
Renzo Simoni: Es gab tatsächlich Leute, die aus diesen Steinen eine eigentliche Galerie im Garten haben. Bei mir ist das nicht so ausgeprägt. Ich habe ausgewählte Stücke, unter anderem einen Stein aus dem Hauptdurchschlag im Büro. Diese werde ich mitnehmen und zu Hause in meinem Büro platzieren.
Vor einem Jahr bei der feierlichen Eröffnung des Gotthard Basistunnels sagten Sie, Sie hätten noch gar nicht richtig realisiert, dass das Bauwerk nun fertig ist. Wie lange hat es gedauert, bis sich das im Bewusstsein gesetzt hat?
Das dauerte Wochen und Monate. Immer wieder wenn ich den Tunnel fuhr, führte das zu einer Bewusstseinserweiterung. Mittlerweile hat es sich gesetzt.
Sie richteten ein Fest für Tunnelarbeiter aus und zeigten auch sonst immer wieder ihre Wertschätzung denjenigen gegenüber, welche den Gotthard Basistunnel bauten. Das war Ihnen wichtig?
Ja. Am Tag nach der offiziellen Eröffnung fand ein Fest ausschliesslich für alle Tunnelarbeiter statt - im privaten Rahmen ohne Presse. Das waren rund 2'500 Personen, die zum Teil auch aus Übersee für dieses Fest anreisten. Es war uns ein Bedürfnis, nochmals allen zu danken.
Ist ein solches Fest üblich?
Wahrscheinlich nicht. Beim Gotthard Basistunnel handelt es sich um ein aussergewöhnliches Projekt und eine ausserordentliche Leistung aller Beteiligten. Deshalb drängte sich auch eine ausserordentliche Gelegenheit, danke zu sagen, auf.
Wenn Sie selber durch den Gotthard Basistunnel fahren, schauen Sie dabei auf die Uhr, oder worauf achten Sie sich?
Mit der Zeit kriegt man ein Gefühl dafür, wie lange die Fahrt dauert, welche Weichen man überfährt und so weiter. Da merkt man tatsächlich auch, wenn eine Fahrt zu lange dauern könnte...
Das Gespräch führte Radka Laubacher. Das ausführliche Interview ist im Audio-File zu hören.