Die Firma Elag aus dem bernischen Kirchberg produziert verschiedene Beutel, wie zum Beispiel die Spuck-Beutel für die Fluggesellschaften. Bis zu hundert Fluggesellschaften beziehen ihre Kotzbeutel bei Elag. Weil die Airlines aber derzeit mehrheitlich am Boden bleiben, sind die Aufträge für die Beutel eingebrochen. «Existenzängste hatten wir nie, aber wir wussten nicht, wann die Nachfrage unserer Produkte wieder da ist und ob sie gleich hoch ist wie vorher», sagt der Chef Silvan Elsaesser.
Neue Besteck-Beutel
Erst habe er sich überlegt, ob er seine Maschinen beim Produktionsstandort im Elsass so umrüsten soll, dass er Masken produzieren könne, sagt Elsaesser. Schnell habe er sich aber gesagt: «Mach lieber das, was du kannst und entwickle ein bisheriges Produkt weiter.» Elag produziert nämlich auch einen Besteck-Beutel, den einige Restaurants bereits verwenden. Dieser wurde so angepasst, dass das Besteck komplett im Beutel verschwindet. «Somit kann der Gast die Gabel, das Messer, die Serviette nehmen, ohne dass es vorher angefasst wurde», sagt Elsaesser.
Wir suchen aktiv nach neuen Mitarbeitenden.
Der Beutel wurde vergrössert und kann auch verschlossen werden. Eine eigentlich banale Idee, die offenbar funktioniert. «Die Auftragsbücher sind wieder voll.» In zwei bis drei Wochen könne die Produktion nach einer Phase mit Kurzarbeit wieder komplett hochgefahren werden. Elsaesser rechnet damit, dass das neue Produkt den verlorenen Teil gar überkompensiert.
Produktion um 50 Prozent steigern
Im letzten Jahr produzierte Elag 200 Millionen Besteck-Beutel – noch im alten Format. Diese Produktion könne um 50 Prozent auf 300 Millionen Stück pro Jahr gesteigert werden. Dazu brauche es aber mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche Elag bereits aktiv suche.
Zudem plant Elag bereits ein nächstes Produkt. Eine Maschine sei bereits entwickelt, welche fixfertige Besteck-Beutel für Take-aways oder Fluggesellschaften herstellen kann. «Dabei wird Holzbesteck, eine Serviette, Salz, Pfeffer und ein Zahnstocher automatisch in einen Beutel abgepackt», so Elsaesser. Damit werde auch das Besteck für Take-away-Kunden vorher nicht mehr angefasst.