Der Kanton Aargau ist ein Ackerbaukanton. «Beim Feldgemüse sind wir die Nummer zwei der Schweiz», erklärt Matthias Müller, Abteilungsleiter Landwirtschaft Kanton Aargau. Salate, Karotten oder Kartoffeln brauchen konstant und viel Wasser. «Da muss man bewässern können».
In Zukunft dürfte der Bedarf sogar zunehmen. Laut Bundesamt für Umwelt steigen die durchschnittlichen Temperaturen im Sommer bis in knapp 100 Jahren um rund 4 Grad. Vor allem aber soll die Niederschlagsmenge um 20 Prozent abnehmen, wie die Aargauer Regierung in einer Mitteilung festhält.
Weil Bewässerungsanlagen teuer sind, schliessen sich die Landwirte oft zusammen. Solche Gemeinschaftsprojekte werden vom Bund, vom Kanton und von Gemeinden oft mitfinanziert. Das Problem: Der Kanton bezahlt bisher seinen Anteil nur dann, wenn auch die Gemeinde ihren Anteil übernimmt. «Einige Projekte sind so gestorben», sagt Müller.
Gemeinden verhinderten Projekte
Gemeinden hätten kein Geld gehabt oder die Bevölkerung keine Lust, den Bauern beim Bewässern finanziell zu helfen. Wegen der aktuellen Klausel im kantonalen Landwirtschaftsgesetz entfiel dann auch der Kantonsanteil. Künftig soll der Kanton seinen Anteil auch dann bezahlen können, wenn sich die Gemeinde nicht beteiligt.
Allerdings: Mehr Geld erhalten die Bauern nicht aus Aarau. «Der Anteil von Bund und Kanton ist fix», erklärt Matthias Müller. «Die Bauern müssen dann auch den bisherigen Gemeindeanteil selber bezahlen.»
Aus diesem Grund erwartet Müller auch keinen eigentlichen «Bau-Boom» für Bewässerungsanlagen. Leitungen verlegen, Grundwasserpumpen installieren und so weiter: Das sei oft schlicht zu teuer. Aber auch wenn die Aargauer Gemüsebauern künftig mehr Bewässerungsanlagen bauen würden, sei das kein Problem. «Wasser hat es im Wasserschloss Aargau genug.»