Kern des Verkehrslenkungskonzepts sind sogenannte Dosieranlagen. Diese sollen dafür sorgen, dass zu den Hauptverkehrszeiten an den neuralgischen Punkten der Autoverkehr flüssiger wird. Erreicht werden soll dies mit der Steuerung der Lichtsignalanlagen. Die dadurch entstehenden Staus sollen in weniger sensible Strassenräume verlegt werden.
Erfolgreiches Projekt oder Schnappsidee?
Vorgesehen sind insgesamt sieben Dosieranlagen. Eine erste ist vergangenes Jahr an der Kreuzung Elsässerstrasse/Hüningerstrasse getestet worden. Der Pilotversuch verlief erfolgreich, sagt Thomas Graf, Projektleiter beim Amt für Mobilität: «Der Stau verlagerte sich in nicht sensible Bereiche.»
Das ist allerdings eine Meinung, die längst nicht alle teilen. Christoph Haller, FDP-Grossrat und TCS-Präsident, bezeichnet das Projekt als «Schnappidee». Denn das System würde das Problem nicht lösen, sondern bloss verlagern: «Das führt zu Ausweichverkehr in den Quartieren. Die Lebensqualität wird sinken.»
Quartierstrassen zusätzlich entlasten
Um die Wohnquartiere vom Autoverkehr zu entlasten, sieht die Regierung neben den Dosieranlagen weitere Massnahmen vor. So soll mit einer optimierten Wegweisung, die auch in Navigationsgeräte aufgenommen wird, verhindert werden, dass Ortsunkundige mit dem Auto ungewollt in Quartieren landen.
Mit neuen Abbiegeverboten oder Einbahnstrasse sollen Quartiere zusätzlich von Schleichverkehr entlastet werden. Für den Raum Grossbasel West will Basel-Stadt zusammen mit dem Kanton Basel-Landschaft weitere Verkehrslenkungsmassnahmen entwickeln. Eine rein städtische Verkehrslenkung, die an der Kantonsgrenze Halt mache, könne keine optimale Wirkung entfalten, heisst es dazu im Communiqué.
Kosten: über eine Million Franken
Mit diesen geplanten Verkehrslenkungsmassnahmen steht Basel nicht allein da. Städte wie Bern und Zürich sowie im Ausland haben solche bereits eingeführt. Nach Angaben der Regierung sind die Erfahrungen dort gut und die Akzeptanz hoch.
Für die Umsetzung des Konzeptes beantragt die Regierung beim Grossen Rat einen Kredit von 1,22 Millionen Franken. Umgesetzt werden sollen die vorgesehenen Massnahmen innerhalb der kommenden fünf Jahre, dies koordiniert mit jeweils ohnehin anstehenden Strassenunterhaltsprojekten.