13 Jahre lang war Rosmarie Widmer Gysel Mitglied der Schaffhauser Kantonsregierung. Die letzten sieben Jahre amtete sie als Finanzdirektorin. Am Dienstagabend gab die 61-Jährige überraschend ihren Rücktritt bekannt. Jetzt sei der perfekte Zeitpunkt, um die Nachfolge zu regeln, schreibt sie in der Mitteilung.
Eigentlich habe sie schon auf Ende der letzten Amtsperiode zurücktreten wollen, bestätigt sie auf Anfrage des Regionaljournals. Sie habe aber das Entlastungsprogramm des Kantons noch sauber abschliessen wollen. Ausserdem hätten damals mit Ursula Hafner und Reto Dubach schon zwei andere Mitglieder des fünfköpfigen Regierungsrates auf eine Wiederwahl verzichtet. Der 1. April 2018 sei nun für einen Wechsel im Departement ideal. Sie werde selbstverständlich die anstehenden Aufgaben - wie etwa das Projekt der Finanzierungsentflechtung zwischen Kanton und Gemeinden - mit Elan noch vorantreiben.
Der Staatshaushalt ist wieder im Gleichgewicht
Widmer Gysel betont in der Mitteilung, dass sie während ihrer sieben Jahre als Finanz- und Sicherheitsdirektorin wichtige Vorhaben unter Dach und Fach gebracht habe. «Der Staatshaushalt ist wieder im Gleichgewicht», beschreibt sie ihr wohl wichtigstes Projekt.
Schaffhauser Regierungsrat bald wieder Männersache?
Amtsmüde sei sie noch lange nicht, hatte Widmer Gysel, die im Militär den Rang eines Oberst bekleidete, noch vor einem Jahr in einem Interview mit Schweizer Radio SRF gesagt. Einen Ausgleich hole sie sich jeweils in ihrem eigenen Garten, sagte die ausgebildete Landschaftsgärtnerin.
Mit dem Rücktritt der SVP-Regierungsrätin kommt die Schaffhauser Exekutive möglicherweise in Männerhand – falls für Widmer Gysel keine Frau gewählt würde. Bei den Wahlen im letzten Sommer war die zweite Frau in der Regierung – Ursula Hafner (SP) – altershalber nicht mehr angetreten und durch einen Mann ersetzt worden.