Hektik. So etwas gibt es bei Hanspeter Dänzer, dem Präsidenten der Dorforganisation Abländschen nicht. Das passe auch nicht zu einem Ort, in dem nur etwa 30 Leute leben, wo im Winter die Strassen nicht immer offen sind, wo es immer wieder zu einem Stromausfall kommt, wo der Schulweg der Kinder 25 Kilometer lang ist.
Hektik passe nicht zu einem Ort, der weder einen Arzt, noch einen Laden, noch eine Post hat. Hamsterkäufe haben man darum schon immer gemacht.
Die Abländscher seien Hamsterkäufer seit eh und je. Da das Dorf abgelegen ist, der Weg zum nächsten Einkaufsladen lang, seien die Leute nicht oft unterwegs – vielleicht einmal alle zwei Wochen. «Darum haben wir eine Gefriertruhe, um das Essen aufzubewahren», meint Dänzer. Reis oder Teigwaren habe man immer für einen Monat zu Hause. «Und sonst kann man auch mal über eine längere Zeit dasselbe essen, da würden wir nicht untergehen.»
Massnahmen in der Käserei
Die Leute in Abländschen seien gelassener, würden sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen lassen. Und trotzdem spürt man das Coronavirus auch im wohl abgelegensten Dorf des Kantons Bern – zumindest ein bisschen. «In der Käserei im Dorf mussten wir den Ablauf etwas ändern», sagt Bauer und Präsident der Dorforganisation Abländschen Hanspeter Dänzer. Die Hygienemassnahmen anpassen. Das gehe aber gut.
Hier ist es nie anders gegangen, als einander zu helfen.
Er lese und schaue viel, was derzeit laufe: «Mich hat erstaunt, dass die kleinen und mittleren Unternehmen bereits nach ein paar Tagen mit den Finanzen zu kämpfen hatten.» In Abländschen habe man immer wieder längere, schwere Zeiten erleben müssen. Die Dorfgemeinschaft in Abländschen habe sich darum in der Coronakrise auch nicht neu erfinden müssen, meint Dänzer. Hier sei es nie anders gegangen, als einander zu helfen.