Es ist der älteste Verein dieser Art in der Schweiz. Vor genau 40 Jahren taten sich Alleinerziehende in Basel zu eine Art Selbsthilfe-Verein zusammen. Auch wenn sich der Verein «Ein-Eltern-Familie» kurz Eifam in der Zwischenzeit professionalisierte, stehen nach wie vor die Unterstützung und Beratung von alleinerziehenden Müttern und Vätern im Zentrum. Zudem engagiert sich der Verein auf politischer Ebene.
Die Probleme, mit denen Alleinerziehende zu kämpfen haben, sind heute wie damals ähnlich. «Ich wurde einfach nicht mehr zu Anlässen eingeladen, weil die Leute wohl einfach nicht wussten, wie mit einer alleinstehenden Mutter umzugehen», erzählt Barbara Feuz, die Mitte der 90er Jahre zwei Kinder alleine grosszog. Zwar habe sie immer auch gearbeitet. Weil sie aber vor allem für ihre Kinder da sein wollte, nur teilzeit. Heute kriege sie das bei der Pensionskasse zu spüren.
Finanzielle Belastung verschärft die Situation
Alleinerziehende sind in der Schweiz besonders von Armut gefährdet. Dies sei eigentlich die grössere Belastung, als die alleinige Verantwortung für die Erziehung ihres Sohnes zu haben, erzählt eine Mutter eines acht-jährigen Sohnes. «Wenn man sich immer nur das Günstigste leisten kann, dann geht enorm viel Zeit bei der Suche verloren.» Wolle sie beispielsweise einen Velohelm für ihren Sohn kaufen, dann geht sie dafür von Brockenstube zu Brockenstube und durchstöbere das Internet. Dabei sei es gerade die Zeit, die ihr als Alleinerziehende besonders fehle.
Für sie wie für die anderen Alleinerziehenden, die am Samstag im St. Johanns-Park das 40-jährige Bestehen von Eifam feierten, ist die grösste Hilfe, die ihnen der Verein bietet, die Gemeinschaft. Andere Männer und Frauen, die in der gleichen Situation sind und mit denen man Ängste und Nöte teilen kann. Oder einfach einen Nachmittag gemeinsam mit den Kindern verbringen.