Wer schlecht qualifiziert ist, hat schlechte Chancen eine Arbeit zu finden, von der er oder sie auch leben kann. Solche Menschen bleiben oft auf Dauer in der Sozialhilfe hängen. Aus dieser Erkenntnis will die Stadt Zürich ihre Lehren ziehen. Mit einer neuen Strategie will sie Menschen unterstützen, die sich aus dieser Sackgasse befreien wollen.
Qualifikation ist nur mit Eigenmotivation möglich.
Sie sollen die Möglichkeit haben, ihre Qualifikationen zu verbessern, damit sie längerfristig den Weg zurück in den Arbeitsmarkt finden. Das Sozialdepartement der Stadt Zürich will dabei auch mit Partnern aus der Privatwirtschaft und der öffentlichen Hand zusammenarbeiten. Wichtiger Pfeiler ist dabei auch die Motivation der Betroffenen.
Investieren, wo es sich lohnt
Die Menschen, die in der Stadt Zürich auf Sozialhilfe angewiesen sind, sollen neu in vier Zielgruppen eingeteilt werden. Wer nahe am ersten Arbeitsmarkt dran ist und eine hohe Motivation zeigt, solle künftig gezielter gefördert, begleitet und qualifiziert werden, erklärt Sozialvorsteher Raphael Golta die neue Strategie.
Menschen, die kaum eine Chance auf eine Stelle haben, sollen sich über Beschäftigungsprogramme in die Gesellschaft integrieren können. Sanktionieren will die Stadt nur noch diese Menschen, die zwar gute Chancen im Arbeitsmarkt haben, aber keine Motivation zeigen, eine Stelle anzutreten.
Lob von Links, Kritik von Rechts
Die Reaktionen auf die Pläne des Sozialvorstehers sind kontrovers. Die SP stärkt ihrem Stadtrat den Rücken. Die SVP meldet Bedenken an, wenn Sozialhilfebezüger nicht mehr mit Sanktionsdrohungen motiviert werden.