Auf der Bühne liegt unter einem Plastik eine Leiche. Es ist Alfred Ill, der für eine Milliarde von den Einwohnerinnen und Einwohnern Güllens ermordet wurde. Die Inszenierung des griechischen Regisseuren-Duos Angeliki Papoulia und Christos Passalis startet dort, wo Dürrenmatts Geschichte eigentlich endet.
Die Idee, die Inszenierung im Stil des Film Noir mit dem Mord beginnen zu lassen, funktioniert sehr gut. Dadurch erhält die ohnehin schon bitterböse Geschichte einen noch schwärzeren Touch. Der Mord steht im Zentrum und erst allmählich erschliesst sich den Zuschauern der Grund dafür.
Das Stück «Der Besuch der alten Dame»
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Die Milliardärin Claire Zachanassian besucht die verarmte Kleinstadt Güllen, in der sie einst ihre Kindheit und Jugend verbracht hat. Während die Einwohner auf finanzielle Zuwendungen und Investitionen hoffen, will Claire vor allem Rache für ein altes Unrecht: Als sie im Alter von 17 Jahren von dem 19-jährigen Güllener Alfred Ill ein Kind erwartete, leugnete dieser die Vaterschaft und gewann mit Hilfe bestochener Zeugen den von Klara gegen ihn angestrengten Prozess. Entehrt, wehrlos und arm musste Klara Wäscher ihre Heimat verlassen, verlor ihr Kind, wurde zur Prostituierten, gelangte jedoch später durch die Heirat mit einem Ölquellenbesitzer an ein riesiges Vermögen. 45 Jahre später unterbreitet sie den Güllnern ein verlockendes und unmoralisches Angebot und will damit Rache: eine Milliarde für Güllen, wenn Alfred Ill getötet wird.
Dadurch rücken das Publikum noch näher an das Geschehen: Die Güllnerinnen und Güllner machen nämlich vieles für ein gutes Bild. Mit diesem Kniff schafft das Regisseuren-Duo einen noch dringenderen Bezug zur Gegenwart, wo mediale Überwachung und Präsenz auch bei Gräueltaten allgegenwärtig sind.
Gespielt wird die alte Dame von der Schauspielerin Delia Meyer, welche ein Gastspiel hat am Luzerner Theater. Sie ist unter anderem für ihre Rolle als Kommissarin im Luzerner Tatort bekannt. Sie spielt die Claire Zachanassian leider wenig tiefgründig und eher gleichförmig.
Umso mehr überzeugt dafür Fritz Fenne für seine Darstellung des Mordopfers Alfred Ill. In einer sehr vielschichtigen, subtilen und unaufgeregten Weise lässt er die Zuschauer am Innenleben eines zum Tode verurteilten teilhaben.
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