In einem unscheinbaren Gewerbehaus in Bottmingen lagern seit kurzem 40'000 menschliche Skelette. Die Ältesten stammen aus der Zeit von rund 7000 Jahren vor Christus. In dieser Grösse ist diese neue Sammlung der Uni Basel europaweit einzigartig.
Von Aesch nach Bottmingen
Ein grosser Teil der neuen Sammlung lagerte bisher in Bananenkisten im Untergeschoss einer Turnhalle in Aesch. Nicht gerade eine optimale Umgebung für die Lagerung von alten Knochen. Wegen der schlechten klimatischen Bedingungen in diesem Keller und den hohen Stapeln an Bananenkisten seien diese teilweise auch beschädigt worden, sagte der Baselbieter Kantonsarchäologe Reto Marti anlässlich der Eröffnung der neuen Sammlung. "Mit dem neuen Standort und dem grossen Lager, hat dieser einzigartige Schatz eine Zukunft", sagt Marti.
Bessere Forschung dank grosser Sammlung
Der neue Standort soll es auch Studierenden der Uni Basel ermöglichen im Rahmen von Praktikas mit den Skeletten zu arbeiten und daran zu forschen. Jörg Schibler, Professor für Archäologie an der Uni Basel sagt, dass die grosse Anzahl an Skeletten aus unterschiedlichsten Zeiten es möglich mache, Skelette untereinander zu Vergleichen und damit die Arbeit der Wissenschaftler vereinfache.
Ein Friedhof der besonderen Art
Die neue Skelettsammlung in Bottmingen ist mehr als ein grosser Lagerraum mit Kartonkisten. Der Raum wurde von Vertretern verschiedener Glaubensgemeinschaften eingesegnet und gilt damit als Friedhof und letzte Ruhestätte. Professor Jörg schibler sagt, wenn mit den Skeletten gearbeitet werde, seien sich die Forscher bewusst, dass es sich um Menschen handle, die gelebt haben und es ihre sterblichen Überreste seien. Ein würdevoller Umgang sei auch bei der Arbeit mit Skeletten wichtig.
(Regionaljournal Basel, 6.32 Uhr)