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Ein Koch wäscht sich die Hände.
Legende: Das richtige Händewaschen will gerlernt sein. Ausschnitt aus dem Schulungsvideo. zvg

Saubere Küchen Schaffhausen geht neue Wege bei der Schulung des Gastropersonals

Der Kanton Schaffhausen stellt seinen Gastrobetrieben gratis eine niederschwellige Schulungsplattform zur Verfügung.

Gastrobetriebe sind gesetzlich dazu verpflichtet, ihr Personal in Hygiene zu schulen. In der Praxis hapert es aber daran, dass das Personal häufig wechselt und oft keine Zeit bleibt, die neuen Angestellten in Kurse zu schicken.

«Wir haben nach einer niederschwelligen Lösung gesucht, wie sich Angestellte eines Gastrobetriebes innert ein bis zwei Stunden die wichtigsten Grundregeln aneignen können», sagt Kurt Seiler, Chef des Interkantonalen Labors Schaffhausen.

Die Lösung: Der Kanton hat sich nun mit 30’000 Franken an einer neuen Schulungsplattform beteiligt. Darauf haben die Schaffhauser Restaurants Zugriff. Die Mitarbeitenden können auf einem Tablet kurze Videosequenzen anschauen und anschliessend in ihrer eigenen Sprache einen Test absolvieren, der zeigt, ob sie die Anweisungen verstanden haben.

Hygiene in den Gastrobetrieben

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Im Jahr 2017 hat das Interkantonale Labor Schaffhausen 863 Proben in Schaffhauser, Glarner und Appenzeller Lebenmittelbetrieben genommen. Es handelte sich um sogenannt risikobasierte Kontrollen. Zu Beanstandungen kam es in 171 Fällen. Bei 140 Proben (16 Prozent) wurden mikrobiologische Verunreinigungen festgestellt, weil Hygienevorschriften nicht genügend beachtet wurden.

Der Verband Gastro Schaffhausen begrüsst das neue Schulungstool. Es entlaste die Unternehmer und sei ein passendes Instrument um die hohen Hygiene-Standards in den Betrieben weiter zu fördern, teilt der Verband mit.

Drei Kantone machen mit

Neben Schaffhausen bekommen den Gratiszugang zur Plattform auch die Gastrobetriebe der beiden Appenzell, für die das Interkantonale Labor Schaffhausen ebenfalls zuständig ist.

In Zürich ist das nicht geplant. Wie es beim dortigen Lebensmittelinspektorat hiess, sei die Plattform zwar eine gute Idee. Letztlich sei es aber Sache der Gastroverbände beziehungsweise. der einzelnen Betriebe, ob sie das Angebot nutzen und bezahlen wollen.

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