Der Trainingsraum von Noël Studer befindet sich im Keller seines Elternhauses in Muri bei Bern. Hier unten verbringt er vier Stunden pro Tag am Schachbrett, mit seinem Trainingsbuch zur rechten und dem Schreibblock zur linken Hand. Die restlichen drei Trainingsstunden absolviert er in der elterlichen Wohnung an anderen Schachbrettern, vor dem Computer, mit dem Studium von Schachliteratur und im Fitnessraum oder im Ausdauertraining.
Nun gibt es finanzielle Hilfe
Seit zwei Jahren setzt der 20-Jährige auf den Schachsport. Seinem Traum, vom Schachsport einigermassen vernünftig leben zu können, ist er nun näher gerückt. Zwei Stiftungen – die Fritz-Gerber-Stiftung und die Stiftung Fritz Bösch – haben vor wenigen Tagen zugesagt, ihn finanziell unterstützen zu wollen. «Das zeigt mir, dass man das Schachspiel durchaus ernst nimmt und nicht nur als Randsportart sieht», sagt Noël Studer.
Viele Leute betrachten Schachspieler als Nerds, die keinen Sex haben, Frauen nicht kennen und asozial sind.
Der Muriger kämpft allerdings nicht nur darum, dass man den Schachsport ernst nimmt, sondern auch gegen Vorurteile. Denn viele Leute würden Schachspieler als Nerds betrachen, die keinen Sex hätten, keine Frauen kennen würden und asozial seien. «Das ist nicht der Fall», so Studer. Er selbst hat denn auch eine Freundin: Sie lebt in Süditalien und ist – Schachspielerin.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis 6:32/17:30 Uhr)