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Schaffhausen verliert Spital Klinik Belair vor dem Ende

Die private Klinik gehört zur Hirslanden-Gruppe. Sie verfügt über 28 Betten und beschäftigt 120 Mitarbeitende. Die Klinik ist auf orthopädische Eingriffe spezialisiert.

Die Hirslanden-Gruppe hat ein sogenanntes Konsultationsverfahren eröffnet. Dieser Schritt ist bei einer so grossen drohenden Entlassung vorgeschrieben. Das Verfahren dauert bis zum 21. Juni. In dieser Zeit haben die Angestellten Gelegenheit, Vorschläge zu machen, wie die Klinik doch noch gerettet werden könnte.

Klinik macht Kanton mitverantwortlich

Wird die Klinik dennoch geschlossen, werden den Mitarbeitern «nach Möglichkeit» eine Anstellung an einer anderen Klinik der Hirslanden-Gruppe angeboten, heisst es in einer Mitteilung. Dennoch würden Entlassungen unvermeidbar sein.

Hirslanden-Chef Daniel Liedtke machte vor den Medien den Kanton Schaffhausen mitverantwortlich für die drohende Schliessung. Er liess durchblicken, dass Hirslanden das medizinische Angebot in der Belair-Klinik gerne ausweiten möchte. «Eine solche Ausweitung scheint jedoch nicht möglich zu sein», so Liedtke. Man suche aber nochmals das Gespräch mit dem Kanton.

Liedtke nannte jedoch noch weitere Gründe für die Schliessung:

  • Kleines Einzugsgebiet
  • Tarifsenkungen
  • immer weniger stationäre, dafür immer mehr ambulante Behandlungen
  • keine Anbindung an grosses Spital mit Notfall
  • Weggang von vielen Ärzten

Mit harter Kritik an die Adresse der Kantone reagierte der Verbande Privatkliniken Schweiz (PKS). Der Fall Belair zeige, «wie sehr die Kantone mit ihrer Vielfachrolle im Spitalwesen als Leistungsbesteller, Finanzierer, Eigentümer, Leistungserbringer, Aufsichtsbehörde, Tarifgenehmiger und Planer überfordert sind». Die Kantone müssten Schritt für Schritt «von dieser inakzeptablen Rollenvermischung entlastet werden».

Es ist nicht Aufgabe des Kantons eine Privatklinik zu retten.
Autor: Walter Vogelsanger Regierungsrat

Der Schaffhauser Gesundheitsdirektor Walter Vogelsanger wehrte sich gegen die Kritik. Es finde im Gesundheitswesen ein Strukturwandel statt. Der Einzelfall sei zwar schlimm. «Es ist aber nicht Aufgabe des Kantons, eine Privatklinik zu retten, solange die Gesundheitsversorgung gewährleistet ist.»

Nicht betroffen vom Schliessungsentscheid ist das Hirslanden-Praxiszentrum beim Bahnhof Schaffhausen.

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