Es gibt nun doch eine Zwischennutzung des Kammgarn-Westflügels. Seit dem Auszug der Hallen für Neue Kunst 2014 steht dieser leer. Eine neue definitive Nutzung lässt jedoch auf sich warten.
Verein muss Investition der Stadt decken
Nun hat ein Trägerverein die Vertragsbedingungen der Stadt für eine Zwischennutzung akzeptiert. Der frisch gegründete «Verein für sinnvolle Raumnutzung» übernimmt für drei Jahre ein Stockwerk und die Untervermietung der Räume, die als Ateliers, Galerien oder Pop-Up-Restaurants genutzt werden können.
Der Verein garantiert dabei, dass die Stadt ihre Investitionskosten von 100’000 Franken in Form einer Miete zurückerhält und kommt für die Nebenkosten auf, die sich für die drei Jahre in ungefähr der gleichen Höhe bewegen dürften.
Drei Jahre sind besser als zwei
«Wir riskieren jetzt einfach dieses Abenteuer», sagt Patrick Werner, der als freischaffender Künstler Vizepräsident des Trägervereins ist. Neun Gleichgesinnte haben sich dafür zusammengetan. Er glaubt, dass die Rechnung am Schluss aufgehe.
Ein grosser Vorteil sei, dass die Zwischennutzung ab Januar 2018 für drei und nicht nur für zwei Jahre garantiert sei. «So finden wir eher Leute, die bereit sind, in der Kammgarn eine neue, vorübergehende Bleibe zu suchen», ist Werner überzeugt.
Mietpreis ist nicht sakrosankt
Der Stadtrat, der wegen seiner Vertragsbedingungen Kritik aus der Kulturszene einstecken musste, ist ebenfalls zuversichtlich. Man habe den Initianten einer Zwischennutzung keine Steine in den Weg legen wollen, betont Finanzreferent Daniel Preisig. «Wir möchten mit der Zwischennutzung nichts verdienen, aber dabei auch nicht drauflegen.» Sollten die nun nötigen Umbauten günstiger sein als 100’000 Franken, sinke auch der Mietpreis, verspricht Preisig.