«Wird man älter, verkleinert sich automatisch der Aktionsradius. Es besteht die Gefahr, dass Menschen vereinsamen», sagt Susanne Blum. Die Altersforscherin gehört unterdessen selber zu den Seniorinnen und will in ihrem Schaffhauser Wohnquartier den Austausch zwischen Menschen der älteren Generation fördern.
Menschen im Quartier vernetzen
Blum stiess auf ein Projekt der technischen Hochschule in Furtwangen. Ein dort entwickeltes Computerprogramm sorgt dafür, dass sich Menschen in einem Quartier, die sich vielleicht nicht kennen, aber ähnliche Interessen haben, leichter vernetzen können. Wer ein Smartphone oder ein Tablet besitzt und sich spontan zum Kaffeetrinken, zu einem Spaziergang oder zu einer Jasspartie verabreden will, kann über dieses App auf einfache Art Gleichgesinnte suchen und ansprechen.
Am Montag wurde die Idee im Alten Schützenhaus auf der Breite vorgestellt. Gegen 100 Interessierte liessen sich informieren. Viele von ihnen zeigten sich auch bereit, am inhaltlichen Aufbau der Plattform für das Quartier Breite mitzuarbeiten. Die Programmierung übernimmt die Hochschule Furtwangen, die ähnliche Quartierplattformen in bisher vier deutschen Städten testet.
Erfahrungen sammeln
Kanton, Stadt und der Quartierverein unterstützen das Projekt. Gedeckt werden die Kosten von mehreren zehntausend Franken durch Bundesgelder. Ziel ist es, die Plattform bis im Frühling 2019 online zu stellen. Sollten die Erfahrungen positiv ausfallen, könnten dann auch andere Schaffhauser Stadtquartiere aufspringen.