Rund ein Drittel der diesjährigen Schaffhauser Holzernte stammt aus sogenannten Zwangsnutzungen. Die Bäume mussten also gegen den Willen der Förster und Waldbesitzer gefällt werden. Dies weil sie krank oder durch Sturm beschädigt waren.
Der Borkenkäfer befällt Fichten. In Ramsen musste dieser Fichtenbestand von 200 Kubikmetern Holz gerodet werden, damit sich der Käfer nicht weiter ausbreitet. Die gerodete Fläche bezeichnen Förster als «Käferloch».
So sieht die Innenseite einer befallenen Rinde aus. Durch den warmen und trockenen Sommer fand der Borkenkäfer optimale Bedingungen. Das «Käferholz» kann schlechter verkauft werden und bringt deutlich weniger Erlös ein als das Holz einer gesunden Fichte.
Aufgeforstet wird das «Käferloch» nicht mehr mit den bedrohten Fichten, sondern mit anderen Bäumen. In diesem Fall mit Eichen und Nussbäumen, wie Förster Hansruedi Kohler (links im Bild) und Kantonsforstmeister Bruno Schmid erklären. Im Schaffhauser Wald ist die Zahl der Fichten innert weniger Jahre auf ein Viertel geschrumpft.
Ein weiteres Problem, das dieses Jahr zu viel Schadholz in den Wäldern führte, ist das sogenannte Eschentriebsterben. Es wird von einem eingeschleppten Pilz verursacht, wie Kantonsforstmeister Bruno Schmid sagt. Die Existenz der Esche als wertvolle Baumart sei in ganz Europa bedroht.
Noch relativ glimpflich kam der Kanton Schaffhausen bei den Sturmschäden weg. Das Unwetter in der Nacht vom 1. auf den 2. August fällte aber im oberen Kantonsteil eine stattliche Zahl von Bäumen. Man müsse sich auch bei der Waldbewirtschaftung darauf einstellen, dass extreme Wetterphänomene wie Stürme und heisse, trockene Sommermonate zunehmen, sagen die Förster.