«Hoch oben in den Bergen, weit von hier, da wohnt ein Büblein so wie ihr.» So beginnt die Geschichte vom Schellen-Ursli und berührt seit Generationen. Die Bündnerin Selina Chönz schrieb 1945, vor 75 Jahren, das beliebte Kinderbuch, Alois Carigiet illustrierte die Geschichte und trug wesentlich zum Erfolg bei. Dieser Erfolg beschränkt sich nicht nur auf die Schweiz, das Buch wurde unterdessen in über ein Dutzend Sprachen übersetzt und ist weltweit bekannt.
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Bild 1 von 3. Selina Chönz (1910-2000), die Autorin des Schellen-Ursli, liest im Februar 1979 einen Text für eine Sendung von Radio DRS. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 3. Alois Carigiet (1902-1985), der Illustrator des Schellen-Ursli, signiert im November 1977 an der Jubiläums-Ausstellung zu seinem 75. Geburtstag in Pfäffikon SZ seine Bücher. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 3. Das Haus Nr. 51 in Guarda. Für die Illustration des Kinderbuches wählte Alois Carigiet dieses Haus als Schellen-Urslis Elternhaus. Bildquelle: Keystone.
«Man kann das Buch nur anhand der Bilder erzählen. Das ist eine besondere Qualität und mit ein Grund, weshalb das Buch so zeitlos ist», sagt der Fachmann für Kinderbücher Hans ten Doornkaat. Er bezeichnet den Schellen-Ursli als kleinen Bruder des Heidi von Jahanna Spyri. «Zwar jünger, weniger dick und nicht ganz ein so grosser Exportartikel, aber fast.»
Ein profunder Kenner der Geschichte des Schellen-Ursli ist der Engadiner Kulturvermittler Chasper Pult. Und das hat einen speziellen Hintergrund. Die Geschichte ist nämlich auch eng mit seiner eigenen Familiengeschichte verbunden. «Mein Vater hat Selina Chönz und Alois Carigiet für das Buch miteinander verkuppelt, sie also zusammengebracht», sagt Pult. So kam es auch, dass sein Vater im Buch das Vorwort geschrieben hat.