Vor dem Ersten Weltkrieg hat das kleine Dörfchen Schelten viele Ausländerinnen und Ausländer eingebürgert. Hervé de Weck, Spezialist für Weltkriegsgeschichte, hat eine Erklärung: «Es waren Ausländer, die damals in der Schweiz arbeiteten – in einem Land im Frieden also.» Wer den Schweizer Pass hatte, musste nicht in den Krieg.
Mit einem Schweizer Pass mussten sie nicht ihr Leben an der Front riskieren.
Die Familien kamen nach Schelten und kauften ihren Pass. Für 300 Franken bekam eine ganze Familie ganz unkompliziert das Schweizer Bürgerrecht. Laut Dorfchronist Josef Stolz brauchte die Gemeinde dieses Geld damals, um die Armen im Dorf zu unterstützen.
Heute hat Schelten 36 Einwohnerinnen und Einwohner. 2827 Leute weltweit haben Schelten als Heimatort. Noch heute hat die Gemeinde Kontakt mit den Heimatberechtigten im Ausland – nämlich mit denen, die sich ins Wahlregister eingetragen haben und bei eidgenössischen und kantonalen Vorlagen abstimmen dürfen.
(Schweiz aktuell, 19 Uhr; haym;pret)