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Schimmelmasken des Bundes Auch in der Zentralschweiz wurden Schimmelmasken verteilt

  • Auch die Zentralschweizer Kantone müssen Schimmelmasken des Bundes zurückrufen.
  • Im Kanton Zug sind beispielsweise 250'000 Masken betroffen, im Kanton Schwyz fast 300'000.
  • Die Masken werden nun zurückgerufen oder gleich vor Ort eingestampft.

Gestern teilte der Bund mit, dass er zu Beginn der Coronakrise Hygienemasken verteilt hatte, die von Schimmelpilz befallen sind. Nun ruft er die fast 14 Millionen Masken zurück. Sie stammen aus einem alten Bestand des VBS von 2007. Die Masken wurden an die Gesundheitseinrichtungen der Kantone geliefert, die jetzt dafür verantwortlich sind, dass sie aus dem Verkehr gezogen werden.

Zurückschicken oder entsorgen

Nun ist klar: Auch in der Zentralschweiz wurden solche Masken verteilt. Alleine im Kanton Zug sind 250'000 Masken betroffen, wie Urs Marti, Leiter der Stabstelle Notorganisation, gegenüber SRF bestätigt. «Die Masken haben wir jedoch bereits weiterverteilt und müssen sie nun selbst auch zurückrufen.» Sie seien vor allem an die Spitäler, Altersheime und Arztpraxen gegangen.

Viele dieser Masken seien schon gebraucht worden, so Urs Marti. «Wir gehen davon aus, dass wir zirka 150'000 der betroffenen 250'000 Masken zurückerhalten.» Es sei noch nicht klar, ob sie die Masken dann selber entsorgen würden oder dem Bund zurückgeben müssten.

«Gleich selber vernichten»

Der Kanton Schwyz hat insgesamt 290'000 Masken des Bundes erhalten, wie Kantonsapothekerin Regula Willi sagt. 185'000 davon hätten sie noch an Lager, die würden nun an den Bund zurückgeschickt. «Für alle Masken, die wir bereits weiterverteilt haben, schreiben wir die Betroffenen Institutionen an. Sie sollen die Masken dann gleich selber vernichten.»

Nebst dem Kanton Schwyz ist Regula Willi auch für Uri, Ob- und Nidwalden verantwortlich. Zu diesen Kantonen könne sie jedoch noch nichts sagen.

Keine gesundheitlichen Schäden bekannt

Auch in Luzern gibt es noch offene Fragen. Laut Kantonsapotheker Stephan Luterbacher hätten sie 750'000 Masken vom Bund erhalten. Wie viele davon betroffen sind, sei jedoch noch nicht klar. «Wir können nicht ausschliessen, dass auch wir befallene Masken verteilt haben.» Sobald man mehr wisse, werde man informieren.

Direkte gesundheitliche Schäden, die auf die verschimmelten Masken zurückgehen, sind bisher nicht bekannt. Das hat Enea Martinelli, Chefapotheker und Vize-Präsident des Apotheker-Verbandes Pharmasuisse heute bestätigt .

Regionaljournal Zentralschweiz, 10. Juli 2020, 17:30 Uhr ; 

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