Seit dem letzten Fahrplanwechsel im Dezember stören sich viele Pendler über schlechte Busanschlüsse der Linie 70 in Liestal. Weil der Fahrplan geändert wurde, beträgt die Wartezeit für Pendler nach Zürich je nach Tageszeit fast eine halbe Stunde.
Dies stört den Gemeinderat von Bubendorf seit längerem. In einem Brief hat er sich bereits vor einigen Monaten an den Kanton gewandt und mehr Busverbindungen im Tal gefordert, damit die Anschlüsse für Pendler besser werden. Genützt hat dies wenig, der Kanton hat lediglich zu den Spitzenzeiten zwei zusätzliche Buskurse eingeführt.
Nun meldet sich auch ein grosses Unternehmen aus Bubendorf zu Wort. Bei der Biochemiefirma «Bachem» in Bubendorf arbeiten rund 700 Menschen. Ein Drittel davon kommt mit dem Bus zur Arbeit - viele auch als Pendler aus dem Raum Zürich. «Bei schlechten Anschlüssen wird es immer schwieriger Spezialisten zu finden, die in Bubendorf arbeiten möchten», sagt Beat Sax, Standortleiter Bubendorf bei «Bachem».
Bei der Gemeinde Bubendorf fühlt man sich vom Kanton nicht ernst genommen. In einem offenen Brief, der heute im Amtsanzeiger der Gemeinde abgedruckt wurde, äussert der Gemeinderat seinen Unmut über die Situation. Der Kanton hat die Gemeinde zuvor informiert, dass auch beim nächsten Fahrplanwechsel nichts am Fahrplan geändert wird. «Wir erwarten, dass der Kanton etwas unternimmt und unser Anliegen ernsthaft prüft. Unsere Firmen sind nicht nur für uns, sondern auch für den Kanton wichtig», sagt Gemeindepräsident Erwin Müller. Beim Kanton verweist man auf den Auftrag des Landrats, beim Leistungsauftrag des öffentlichen Verkehrs zu sparen. Dominic Wyler, Verkehrsplaner beim Kanton Baselland sagt, zusätzliche Busse, also ein Ausbau des Angebots, sei wegen des Sparauftrags im Moment keine Option.
Der Baselbieter Landrat wird sich auf jeden Fall mit der Buslinie 70 beschäftigen müssen. SP-Landrat Jan Kirchmayr hat einen Vorstoss eingereicht, der mehr Busse auf der Linie fordert. Zudem fordern 2'000 Leute mit ihrer Unterschrift einen Angebotsausbau.