Im Kanton Thurgau werden elf von sechsundzwanzig Polizeiposten geschlossen. Die Kantonsregierung gab diese Massnahme im letzten Herbst bekannt.
In einem ersten Schritt wurden nun vier Polizeiposten für rund drei Monate geschlossen. Einer davon: Egnach. «Es ist passiert, was wir erwartet haben», sagt Daniel Meili, Mediensprecher der Kantonspolizei Thurgau, «In dieser Zeit haben wir die Bevölkerung zu Bürgersprechstunden auf den Polizeiposten eingeladen. Aber niemand kam.» Das zeige, dass man mit der Schliessung von kleinen Polizeiposten auf dem richtigen Weg sei.
«Schlecht für das Image der Polizei»
Stephan Tobler, Gemeindepräsident von Egnach und SVP-Kantonsrat, lässt kein gutes Haar an der drohenden Schliessung des örtlichen Polizeipostens: «Es ist schlecht für die Gemeinde, es ist aber auch schlecht für die Polizei. Gerade auf dem Land wird die Polizei von der Bevölkerung gestützt. Ein Abbau ergibt keinen Sinn.»
Auf der Strasse angesprochen sagt eine Bewohnerin von Egnach: «Wenn die Polizei nicht mehr vor Ort ist, fühle ich mich unsicher.» Das Sicherheitsgefühl werde nicht alleine von einem Polizeiposten vermittelt, kontert Daniel Meili von der Kantonspolizei Thurgau, sondern durch die Polizisten vor Ort.
«Wir machen vermehrt Patrouillen auf der Strasse. Das ist für das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung wichtiger, als ein Polizeiposten, der nicht genutzt wird.» Meili ist überzeugt, dass mit der Streichung von elf Polizeiposten die Effizienz der Polizei gesteigert werden könne.