Die Aargauer Regierung und Gemeinden protestieren, schon im Vorfeld wurden Unterschriften für Petitionen gesammelt: Wenn die Post Filialen schliessen will, dann löst das viele negative Reaktionen aus.
Der «Service Public» sei in Gefahr, der Wirtschaftsstandort Aargau, so heisst es. Zum Beispiel vom Gewerkschaftsbund, aber auch von Regierungsrat Urs Hofmann .
Die Post betont hingegen, dass man nach guten Alternativen suche. Dabei favorisiert der Leiter Poststellen und Verkauf, Thomas Baur, die Postagentur. «Wenn man eine Lösung findet mit einem guten Partner, dann bleibt die Post im Dorf. Sie bleibt so angeschrieben, die Dienstleistungen bleiben fast die gleichen, man kann die Postgeschäfte vor Ort erledigen.»
Viele Kundinnen sind zufrieden...
An der Dorfstrasse 99 in Biberstein bei Aarau steht so eine Postagentur. Sie ist im Schlossladen untergebracht. Man kann hier Briefe und Pakete verschicken, Einzahlungen (nur Inland) tätigen, Geld abheben, Briefmarken kaufen.
Was sagt die Kundschaft zur «Mini-Post» im Dorfladen? «Solange es eine Post hat, ist das super. Und wenn man diese im Dorfladen integriert, dann trifft man hier sogar noch Leute und kann etwas schwatzen», sagt eine Frau.
Ich vermisse nichts.
Eine weitere Kundin ergänzt: «Ich vermisse nichts. Einzahlungen mache ich am Computer, hier kann ich Briefe und Pakete bringen.»
Auch das Personal im Dorfladen zeigt sich zufrieden. «Klar, wir mussten viel lernen», sagt eine Angestellte. Und sie gibt zu: «Bei einer Postagentur hat man sicher nicht genau das gleiche Fachwissen wie bei einer Poststelle, wir sind ja doch nur Laien.»
... andere aber überhaupt nicht
Das fehlende Wissen ist denn auch ein Kritikpunkt an der neuen Postagentur in Biberstein. Eine Kundin gibt zu bedenken: «Ich denke, das nervt schon den einen oder anderen. Oder aber man muss sehr lange anstehen, nur um ein Paket abzuholen. Weil zum Beispiel andere Leute noch Brot kaufen wollen und es zu wenig Personal hat.»
Es ist eine riesige Einschränkung.
Eine weitere Kundin spricht sogar von einer «riesigen Einschränkung». Auch sie bemängelt den Service. «Wenn man Pech hat, dann geht es einem so wie mir: Der Brief ging A-Post heraus statt als Einschreiben.»