Die Chronologie zu den Grisaille-Malereien:
- Der grosse Raum im ehemaligen Hallenbau, dem künftigen Jugendherberge-Trakt, diente seit der Mitte des 16. Jahrhunderts als Amtsstube. Er wird wegen der Wappenschilder der obrigkeitlichen Berner Familien als Schiltensaal bezeichnet.
- Bekannt ist, dass der Saal im 17. Jahrhundert durch den Maler Baschi Gysin mit einer dekorativen Ausmalung ausgestattet wurde. Eine Gesamterneuerung um 1686/90 mit Malereien an den Wänden und der Decke durch Christian Stucki ist ebenfalls belegt.
- 1741 wurden die Malereien mit einer Vertäfelung überdeckt . 1922 wurde bei Umbaumassnahmen ein Teil der Malereien wiederentdeckt und dokumentiert. Danach wurde die Westwand abgebrochen, die Malereien daran vollständig zerstört.
- Die Bemalung der Decke durch Christian Stucki wurde weder 1922 noch bei weiteren Umbauarbeiten entdeckt. Man hielt sie bis vor Kurzem für verloren , schreiben Kanton und Stiftung Schloss Burgdorf.
Michael Gerber, Denkmalpfleger beim Kanton Bern, sagt: «Die Qualität der Malereien ist auf einem absoluten Topstand für die damalige Zeit.» Die gefundenen Malereien stellen nun das Nutzungs-und Renovationskonzept möglicherweise ganz auf den Kopf. Gerber: «Im Prinzip müsste man das Konzept tatsächlich umstellen, es ist aber nicht sicher, ob das aus finanziellen Gründen möglich sein wird.»