Die Lobby war früher das Gefängnis. «Das war aus historischer Sicht nicht relevant», sagt Architekt Rolf Grossenbacher, darum ist auch kaum mehr etwas davon zu sehen. Dafür wurde hier ein historischer Holzboden aus dem Dachboden verlegt. «Handgeschlagene Riemenbretter, 270 Jahre alt.»
Das Schloss Burgdorf wurde um 1200 gebaut. Von 1831 bis 2010 diente es als Sitz des Amtsbezirks Burgdorf. Nun wurde es als «Schloss für alle» mit Restaurant, Jugendherberge, Museum und Traulokal wiedereröffnet.
Altes Schloss in neuem Look
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Bild 1 von 6. So integriert die Jugendherberge im Schloss Burgdorf die Geschichte in den neu gestalteten Räumen. Bildquelle: zvg/Schloss Burgdorf, Verena Menz .
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Bild 2 von 6. Auch im Speisesaal sind Schlosselemente sichtbar. Bildquelle: zvg/Schloss Burgdorf, Verena Menz.
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Bild 3 von 6. Der Assisensaal war früher der Gerichtssaal. Heute kann man ihn für Seminare oder Feste mieten. Bildquelle: zvg/Schloss Burgdorf, Laura Gargiulo.
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Bild 4 von 6. Das Museum im Schloss erzählt von seinem Gebäude, der Region und von Leuten aus Burgdorf, die um die Welt reisten. Bildquelle: zvg/Schloss Burgdorf, Laura Gargiulo.
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Bild 5 von 6. Die Aussicht übers Land: Einst strategisch wichtig, heute ein Pluspunkt für die Vermarktung als Tourismusort. Bildquelle: zvg/Schloss Burgdorf, Laura Gargiulo.
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Bild 6 von 6. Das Schloss Burgdorf ist auf einem Hügel am Rand der Stadt gebaut. Bildquelle: Keystone.
Das Juwel ist für den Architekten Rolf Grossenbacher der «Schiltensaal», in dem der Schultheiss einst seine Gäste empfing. Man wollte ihn zu einem Schlafraum für die Jugendherberge machen, doch dann... «Als wir einen Schrank entfernten, kam an der Wand eine Malerei hervor», erzählt Grossenbacher. «Das war eine kleine Sensation.»
Sorgfältig entfernte man das Täfer an der Wand, so dass man es wieder hätte anbringen können. «Nun liegt das historisch wichtige Täfer im Depot. Weil man darunter etwas noch Besseres gefunden hat.» Alle hätten sich darum gerissen, hier mitzuarbeiten: Archäologie, Restauration, Denkmalpflege.
Trauzimmer statt Schlafsaal
Da war klar: Ein 6-Bett-Zimmer für eine Schulklasse konnte das nicht werden. «Man stelle sich vor, die Kinder werfen einen Teebeutel oder sonst etwas herum – unmöglich», sagt Architekt Rolf Grossenbacher. Nun können sich hier Verliebte das Ja-Wort geben.