Draussen plätschert der Stadtbach, drinnen riechts es nach Kräutermischungen. Ein Gewürzladen, eine Senfmühle, entsteht hier im Gebäude der Schlossmühle, gleich hinter dem Stadtmuseum.
Am Werk ist die Gesellschaft zur Schlossmühle Aarau. Diese will die Schlossmühle wieder zum Laufen bringen. Das Rad dreht sich seit 1974. Damals kam es als Geschenk der Mühle Bözen nach Aarau.
Doch das Rad drehte vergeblich. Das Innere der Mühle war leer, diente als Lagerraum. «Mitten in der Stadt so eine Mühle zu haben, die aktiv wieder betrieben wird, ist etwas sehr Spezielles», sagt Urs Wälchli, Präsident der Gesellschaft zur Schlossmühle. Er hilft selber mit, das Innere wieder einzurichten. Die Kraft des Wasserrades wird über eine Welle ins Innere der Mühle übertragen. Dort verteilen Zahnräder und Riemen die Energie auf die Maschinen.
Dafür mussten viele Teile nachgebaut werden, zum Beispiel die Senfmühle und das Mehlsieb. Allerdings reicht die Kraft des Wasserrades nur aus, um die Senfmühle zu betreiben. Die schweren Mühlsteine für das Getreide werden elektrisch in Bewegung gesetzt.
Die Gesellschaft hat das Innere der Schlossmühle nicht nur saniert und neu eingerichtet. Sie hat auch einen zusätzlichen Raum geschaffen, der als Senfkeller genutzt wird. «Wir planen da auch Apéros und kulturelle Aktivitäten», erklärt Urs Wälchli.
Noch fehlt der Schlossmühle Aarau der letzte Schliff. Anfang September wird die Mühle dann aber eröffnet. Betrieben wird sie von den Gewürzmüllern Chalira aus Aarau. Diese führen seit 2011 in der Altstadt ein Gewürzatelier. Die Schlossmühle Aarau soll dann so etwas Ähnliches sein wie eine Schaukäserei, aber eben nicht für Käse, sondern für Gewürzmischungen und Senf.