«Ausnahmezustand auf dem Säntis», «Auf dem Säntis liegt so viel Schnee wie noch nie im Mai», «ein neuer Rekord» titeln die Zeitungen über die aktuelle Situation auf dem Säntis. Die Rede ist von sieben bis acht Meter hohen Schneemassen.
Aber die Messwerte seien im Moment nicht verlässlich, sagt nun das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz auf Anfrage. «Die Schneemessungen kann man im Moment für keine Interpretationen brauchen», sagt Stephan Bader von MeteoSchweiz.
Die Schneemessungen kann man im Moment für keine Interpretationen brauchen.
Es gebe von Tag zu Tag grosse Unstimmigkeiten zwischen der Gesamtschneehöhe und den Neuschneemengen. Die Daten müssten zuerst genau angeschaut und allenfalls sogar korrigiert werden. Bis man sich mit den zuständigen Personen abgesprochen habe, könne es einige Zeit dauern.
Unterbruch Schwebebahn
Seit Anfang Januar fährt die Säntis Seilbahn nicht mehr, weil eine Lawine einen Masten beschädigt hat. Eine gewisse Zeit war eine Messung auf dem Berg also gar nicht möglich. Deshalb gebe es Lücken in der Schneekurve, teils würden Messwerte tagelang fehlen. Über den Daumen gerechnet, würde die Hälfte der Daten fehlen, so Bader. Normalerweise messe man täglich, dieses Jahr aber nicht und zudem messe man mit dem Feldstecher aus weiter Distanz.
An anderen Messstationen wurden in diesem Jahr tatsächlich Rekordmengen von Schnee gemessen und es liegt noch viel Schnee in den Bergen. Ob auf dem Säntis aber eine Rekordschneemenge liegt, kann nicht bestätigt werden.