Ueli Lüscher aus Köniz bietet mit seiner Sporthandelsfirma Snowcamps im Berner Oberland, im Wallis und in Graubünden an. Diese Camps richten sich an Kinder und Jugendliche von der zweiten bis zur zehnten Klasse, die sonst keine Gelegenheit haben, ein durch die Schule organisiertes Skilager zu besuchen.
Die Lager von Lüscher sind privat organisiert. Diese Sportlager finden nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer und in anderen Sportarten statt. Pro Jahr verbringt Lüscher 19 Wochen in einem Sportlager.
SRF News: Weshalb organisieren Sie seit Jahren Ski- und Sportlager für Kinder und Jugendliche?
Ueli Lüscher: Die Freude am Wintersport ist gross und die Kinder, die die Lager besuchen, geben einem sehr viel zurück.
Immer mehr Schulen organisieren keine Skilager mehr. Sie füllen nun eine Lücke. Ist Ihnen wohl in dieser Rolle?
Die Kinder verbringen ihre Freizeit in den Skilagern, also in den Schulferien. Da besuchen zum Beispiel auch Kinder die Lager, deren Eltern selber nicht Skifahren oder zur Arbeit gehen müssen. Viele Eltern sind daher dankbar für unser Angebot.
Wenn Sie ein Lager organisieren: Was ist für Sie die grösste Herausforderung?
Zentral ist natürlich, dass die Lager unfallfrei über die Bühne gehen. Mir ist es aber auch wichtig, dass die Kinder das Lagerleben geniessen können. Die Lebenserfahrung, die sie im Lageralltag sammeln können, ist sehr wichtig.
Viele Eltern sind dankbar für unser Angebot.
Es besteht leider zunehmend die Gefahr, dass sich nur noch Kinder aus wohlhabenden Familien ein Skilager leisten können, weil viele Schulen und Gemeinden in diesem Bereich nichts mehr anbieten.
Ihre Lager kosten pro Woche 490 Franken. Auch diesen Preis fürs Skifahren können sich längst nicht mehr alle Familien leisten.
Verschiedene Gemeinden, die unser Angebot unterstützen, kennen einen sogenannten Sozialtarif. Das heisst, der Beitrag der betroffenen Familie ist nach steuerbarem Einkommen abgestuft. Somit müssen die betroffenen Familien noch 150 bis 200 Franken pro Kind bezahlen, den Rest übernimmt die Gemeinde.
Das Interview führte Leonie Marti.