Lyrik, Kurz-Prosa, Erzählungen, Theaterstücke oder Hörspiele: Das Werk des Walliser Schriftstellers Rolf Hermann ist vielfältig. In diesen Tagen erscheint sein neues Buch «Eine Kuh namens Manhattan» in der Edition Spoken Script des Verlags «Der gesunde Menschenversand».
SRF: Was bedeutet Ihnen das Wallis?
Rolf Hermann: Für mich ist das Wallis ein wunderbarer, verrückter Ort. Hier habe ich 20 Jahre meines Lebens verbracht. Und hier leben viele Menschen, die ich sehr gern habe. Mit dem dritten oder vierten Buch wurde das Wallis auch als Inspirationsquelle immer wichtiger.
Das Wallis wurde als Inspirationsquelle immer wichtiger.
Ich ging gegen die 40 zu und bei meinen Besuchen im Wallis tauchten viele Bilder aus der Kindheit wieder auf. Ich spürte die Lust und den Drang, aus diesem Material Texte zu machen.
Ist das Walliserdeutsch für Sie manchmal auch ein Handicap?
Nein, überhaupt nicht. Ich versuche auch überhaupt nicht, das Walliserdeutsch zu kaschieren. Ich schreibe sehr gerne auf Walliserdeutsch, aber auch gerne auf Hochdeutsch.
Sie arbeiteten mehrere Sommer als Schafhirt in den Walliser Bergen. Das passt gut in eine Schriftsteller-Biographie. War es tatsächlich so idyllisch wie man sich das vielleicht vorstellt?
Es war vor allem körperlich sehr anstrengend. Ich glaube, ich war damals so fit wie nie zuvor und nie danach.
Ich war damals so fit wie nie zuvor und nie danach.
Ich war oft mehrere Stunden am Tag unterwegs. Aber zum Glück hatte ich einen sehr guten Hund dabei. Und ich kam doch recht viel zum Lesen und habe auch Tagebuch geführt. Hin und wieder kommt mir der Gedanke, dass ich aus diesen Tagebüchern etwas machen könnte.
Das Gespräch führte Leonie Marti.