Rund 50 freiwillige Helfer engagieren sich in der Ballyana-Stiftung. Ihr Ziel: Die Industriegeschichte rund um die legendäre Firma Bally im Niederamt am Leben halten. Dazu hegen und pflegen sie einen umfangreichen Archivbestand mit alten Fabrikmaschinen, Werbeartikeln, Fotos, Dokumenten und natürlich mit Schuhen.
Bei den Schuhen verfügt die Ballyana-Sammlung im Gegensatz zum offiziellen Bally-Museum nicht bloss über einzelne Schuhe, sondern jeweils über das komplette Paar. Dies, weil die Sammlung aus diversen Privatbeständen zusammengefügt ist. So finden sich beispielsweise die Hochzeitsschuhe einer älteren Dame aus Gränichen im Bestand, in welchen sie 1926 ihrem Mann das Jawort gab.
Eine Perle aus dem SRF-Video-Archiv
Schätze wie diese Hochzeitsschuhe werden am Sonntag im Stiftungsmuseum in Schönenwerd der breiten Öffentlichkeit an einem Schwerpunkt-Tag präsentiert. Nicht in der Vitrine, sondern an lebenden Modellen. Frauen und Kinder, deren Füsse in die Musterschuhe passen, habe man im Umfeld der Stiftung rasch gefunden, sagt Stiftungspräsident Philipp Abegg gegenüber SRF. Schwieriger sei aber die Suche nach geeigneten Männer-Modellen. Junge, schöne Männer mit Schuhgrösse 42 zu finden, sei knifflig.
Neben Präsentationen und Erläuterungen zu den verschiedenen Schuhen aus dem Ballyana-Archiv wird am Sonntag zudem ein Profi zeigen, wie man seine Lieblingsstücke richtig putzt. Richtig gepflegt könnten hochwertige Schuhe nämlich viel länger getragen werden, als dies heute in der Regel gemacht werde, so Abegg.
So leisteten sich die Schweizer die hochwertigen Bally-Schuhe selbst für ihre Kleinen, wuchs ein Kind dann aus den Schuhen heraus, übernahm ein kleines Geschwister die Schuhe.
Die Qualität der Bally-Schuhe trug zum Kultstatus der Marke in der Schweiz bei, so Abegg. Dieser Status sei auch durch die lange bewegte Firmengeschichte erklärbar und durch den Superlativ der grössten Schuhfabrik der Schweiz und lange Zeit auch der ganzen Welt, so Ballyana-Stiftungspräsident Abegg.