- Der Experimentierkoffer heisst «Simply Nano 2». Ab Herbst steht er allen Oberstufen-Schulen im Aargau zur Verfügung.
- Der Koffer zeigt zum Beispiel, wie Windeln dank Nanotechnologie trocken bleiben oder wie man Nano-Teile in der Medizin einsetzen kann.
- Hinter dem Projekt steht die Stiftung SimplyScience. Geldgeber sind u. a. Syngenta, Siegfried, die AIHK, die Neue Aargauer Bank und das Hightech Zentrum Aargau.
- Die Idee dahinter: Begeisterung fördern für Wissenschaft und Technik.
Nano-Technologie – die Aargauer Regierung wird nicht müde zu betonen, dass diese zukunftsweisend sei. Sie fördert im Rahmen ihrer Hightech-Strategie die Nano-Technologie. Unter anderem hat der Aargau zusammen mit der Uni Basel das Swiss Nanoscience Institute gegründet und finanziert dort einen Lehrstuhl.
Nun soll die Nano-Technologie auch Eingang in die Schulzimmer des Aargaus finden, zumindest in jene der Oberstufe. Die Simply Science-Stiftung verkündete am Montag in einer Medienmitteilung, der Aargau sei der erste Kanton der Schweiz, der dieses Lehrmittel flächendeckend einsetze.
Der «SimplyNano 2»-Experimentierkoffer enthält 32 Experimente und die entsprechenden Unterlagen, Chemikalien und Materialien. 500 Stück dieses Koffers stehen den Oberstufen-Schulen des Aargaus zur Verfügung. Finanziert wird das Projekt durch Unternehmen, Verbände und Stiftungen. Der Kanton Aargauer steuert maximal 200'000 Franken aus dem Swisslos-Fonds bei.
Damit die Lehrpersonen mit dem Lehrmittel auch umgehen können, gibt es ab Mai halbtägige Weiterbildungen. Die Schulen und die Lehrpersonen seien aber nicht verpflichtet, den Nano-Koffer zu verwenden, unterstreicht Bildungsdirektor Alex Hürzeler.
Kritik vom Aargauischen Lehrerverband
Der Aargauische Lehrerverband begrüsst die Einführung dieses Nano-Koffers, wie Geschäftsführer Manfred Dubach auf Anfrage von SRF sagt. Bedenklich sei jedoch, dass das Lehrmittel auch durch private Firmen finanziert werde. «Zum einen besteht die Gefahr, dass in den Klassenzimmern Schleichwerbung gemacht wird. Für mich ist jedoch die grössere Angst, dass sich der Kanton aus der Verantwortung stiehlt und solche Sachen nicht mehr selber finanziert, obwohl dies seine Aufgabe wäre.»