Der desolate Zustand einer Schulbaracke im Seefeldquartier sorgte in Thun monatelang für rote Köpfe. Nach einer längeren Kontroverse beschloss die Stadt im vergangenen Juni den Abbruch der Schulanlage. Zugleich liess sie ein Schadstoffgutachten erstellen und beauftragte den externen Experten Ueli Friederich mit der Überprüfung der Abläufe.
Dieser kommt nun zum Schluss, dass der Gemeinderat adäquat reagiert habe. Trotz prekärer baulicher und räumlicher Verhältnisse habe keine Gefahr für die Gesundheit der Lehrpersonen sowie der Schülerinnen und Schüler bestanden.
Einzelne städtische Stellen hätten zu zögerlich, zum Teil fehlerhaft und unangemessen reagiert. Die Situation sei falsch eingeschätzt worden. Nach einer Info-Veranstaltung im Mai hätten dann jedoch alle Beteiligten «sach- und zeitgerecht» gehandelt.
Wurde versucht, den Fall zu vertuschen?
Friederich schliesst aus, dass die Stadt Thun bestimmte Tatsachen unter den Teppich kehren wollte, wie ihr vorgeworfen wurde. Er ortet aber Optimierungspotenzial bei der stadtinternen Zusammenarbeit. Der Gemeinderat will die Lehren aus dem Bericht ziehen, wie Stadtpräsident Raphael Lanz am Dienstag versicherte.