Die Ausgangslage: Seit den 1970er-Jahren organisieren die Lehrerinnen und Lehrer der Schule Obersiggenthal (AG) Schneesportlager für die Schülerinnen und Schüler. Diese Lager erfreuen sich in den letzten Jahren wieder grosser Beliebtheit. Beteiligen können sich Kinder und Jugendliche von der 5. bis zur 9. Klasse. Im letzten Lager wurden über 240 Anmeldungen gezählt – ein Rekord, wie einer Mitteilung der Schule zu entnehmen ist. Die Eltern bezahlen 375 Franken pro Kind, die Gemeinde übernimmt die restlichen Kosten.
Die Änderung: Auf Vorschlag des Gemeinderats, der Schulpflege und der Schulleitung soll nun der Gemeindebeitrag für das Lager der Abschlussklassen gestrichen werden. Ab 2020 würden so jährlich 10'000 bis 15'000 Franken gespart. Der Nutzen dieses Lagers im letzten Schuljahr sei gering, heisst es in den Unterlagen des Einwohnerrates. Die disziplinarischen Probleme seien zudem bei den Neuntklässlern am grössten. Der Einwohnerrat entscheidet am 17. Januar über die Streichung.
Die Verwirrung: Kein Skilager mehr für die Obersiggenthaler Abschlussklassen, weil kein Nutzen mehr erkennbar ist? Nein, es gebe einen anderen Grund, erklärt Schulleiter Bruno Glettig. Die Schule müsse sparen. Dies sei ein Auftrag des Gemeinderats. Viele Ausgaben könnten nicht gestrichen werden, sparen müsse man deshalb an jenem Ort, wo man Spielraum habe – und das seien die freiwilligen Anlässe. Glettig betont, dass von der Massnahme nicht die obligatorischen Schullager betroffen wären. Es gehe nur um das freiwillige Schneesportlager während den Schulferien. Die Formulierungen in den Unterlagen des Einwohnerrates seien wohl missverständlich.