Die Vorgeschichte
Vor 12 Jahren kaufte der Gemeinderat das so genannte Beck-Bertschi-Haus. Es heisst so, weil es früher der Familie Bertschi gehörte und weil es vor langer Zeit einmal eine Bäckerei beherbergte. Das Haus ist in der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen und es steht unmittelbar neben dem Schulhaus. Weil Dürrenäsch nach Ansicht des Gemeinderates dringend zusätzlichen Schulraum braucht, wurde das Beck-Bertschi-Haus in die Planung miteinbezogen.
- Dezember 2016: Eine vom Gemeinderat eingesetzte Kommission schlägt vor, das Beck-Bertschi-Haus zu erhalten und in ein Schulhaus umzubauen.
- Juni 2017: Der Gemeinderat beantragt der Gemeindeversammlung, das Haus abzureissen. Ein Schulhaus-Neubau an dieser Stelle sei die günstigere Variante als der Umbau. Die Gemeindeversammlung spricht sich aber mit 32 zu 29 Stimmen für den Erhalt des Gebäudes aus.
- Gegen den Entscheid der Gemeindeversammlung kommt ein Referendum zustande. Im September 2017 findet eine Urnenabstimmung statt. Das Stimmvolk bewilligt mit 268 Ja zu 235 Nein den Abbruch des Gebäudes und stellt sich damit hinter den Gemeinderat.
- 9. Oktober 2017: Der Gemeinderat von Dürrenäsch teilt mit, er sehe sich durch den Volksentscheid «nicht gezwungen», das Beck-Bertschi-Haus abzureissen.
Alle Optionen prüfen
Der Gemeinderat hätte also grünes Licht, um das Haus abzureissen, tut es aber nicht. Dem Volk hat er anlässlich der Gemeindeversammlung vom Juni 2017 dargelegt, dass der Abriss des Gebäudes und der anschliessende Neubau eines Schulhauses die beste Variante sei. Finanziell käme diese Lösung günstiger als die Sanierung des alten Baus.
Warum nun die Zusatzrunde des Gemeinderates? Stephan Villiger, Gemeinderat mit dem Ressort Schulwesen, begründet die Haltung des Gemeinderates mit den knappen Resultaten der Gemeindeversammlung und der Volksabstimmung. «Der Gemeinderat weiss, dass es sicher günstiger wäre, das Haus abzureissen und neu zu bauen. Es gibt aber so viele Stimmen, die das Haus erhalten wollen, dass sich der Gemeinderat noch einmal überlegt, ob die Variante Abriss wirklich die einzige ist.»
An der Gemeindeversammlung im Sommer 2018 wird die Schulhausplanung darum wieder ein grosses Thema sein. Der Gemeinderat will dann ein Projekt zu Abstimmung vorlegen. Bis dann wird er ingesamt sechs Projekte auf Herz und Nieren prüfen, die aus einem Wettbewerb hervorgegangen sind.