Nachdem der Kanton Baselland festgestellt hatte, dass die Schwarzarbeitskontrollstelle ZAK viel zu wenig Kontrollen durchgeführt hatte im Jahr 2014, liessen Bund und Kanton diese Kontrollstelle durchleuchten. Es ging dabei vor allem um die Frage, ob Steuergelder versickert sein könnten. Im November letzten Jahres kam das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco dann aber zum Schluss: «Der Verdacht, es könnten in der Vergangenheit Bundes- und Kantonsgelder in unlauterer Weise verwendet worden sein, hat sich nicht bestätigt.»
SRF verlangt Einsichtnahme - Verfahren hängig
Dabei hatte sich das Seco auf einen Bericht der forensischen Abteilung der Firma KPMG gestützt. Radio SRF verlangte Einsichtnahme in diesen Bericht, um nachprüfen zu können, wie das Seco zu diesem Schluss gelangte. Das Seco wollte diesen Bericht jedoch nur in Auszügen veröffentlichen mit der Hauptbegründung, solange man prüfe, wie viel Geld von der ZAK für das Jahr 2014 zurückverlangt werden soll, weil diese zu wenig Kontrollen durchgeführt habe, soll der Bericht auch nicht veröffentlicht werden. Bund und Kanton sollten bei ihrem Entscheid über die Rückforderung nicht beeinflusst werden. Das Verfahren um Einsichtnahme ist zur Zeit beim Bundesverwaltungsgericht hängig.
Arbeitsstunden abgerechnet trotz Rekrutenschule
Was aber steht in diesem Bericht, der bis jetzt der Öffentlichkeit vorenthalten wird? Recherchen von Radio SRF zeigen, dass die Spezialisten der KPMG auf spezielle Vorfälle gestossen sind. Zum Beispiel hat die Kontrollstelle Kontrolleure bis zu 18,5 Stunden an einem Tag arbeiten lassen oder es wurden rund 1500 Arbeitsstunden abgerechnet, obwohl die Angestellten gar nicht auf Baustellen Kontrollen durchführten, sondern zum Beispiel in der Rekrutenschule waren. Darüber hat auch die Zeitung «Schweiz am Wochenende» in ihrer letzten Ausgabe berichtet.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)